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Bürgermeister Schramma gegen Rassismus"Da sind wir Kölner intolerant"

Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma will nicht, dass sich die "Crème des Eurofaschismus" in seiner Stadt versammelt. Verhindern konnte er es aber nicht.

Laut Schramma steht Köln für den interreligiösen Dialog wie keine zweite Stadt. Bild: ap
Pascal Beucker
Interview von Pascal Beucker

taz: Herr Schramma, was machen Sie am Samstag?

Bild: dpa
Im Interview: 

FRITZ SCHRAMMA, 61, ist Oberbürgermeister von Köln. Im Gegensatz zu seiner Partei befürwortet der CDUler den Bau einer Großmoschee.

Fritz Schramma: Gemeinsam mit vielen anderen Kölnerinnen und Kölnern werde ich an diesem Tag für unsere weltoffene Stadt und gegen Rassismus auf die Straße gehen. Ich habe angeboten, als erster Redner auf der Kundgebung vor dem Dom zu sprechen. Dort werde ich meinen Protest gegen den sogenannten Anti-Islamisierungskongress deutlich machen.

Ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Oberbürgermeister gegen die Veranstaltung einer im Rat vertretenen Partei oder Vereinigung demonstriert?

Mag sein, aber "pro Köln" ist ja auch keine demokratische Partei. Ich möchte nicht, dass sich auf Einladung dieser bräunlichen Truppe die Crème des Eurofaschismus in Köln trifft, um hier die Ausgrenzung von Minderheiten zu propagieren und Ängste zu schüren. 180 verschiedene Nationalitäten und rund 120.000 Menschen muslimischen Glaubens leben in Köln. Diese Stadt steht für den interreligiösen Dialog wie keine zweite ebenso wie für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben. Ich möchte, dass das auch in Zukunft so bleibt.

Gab es keine Möglichkeit, den Kongress zu verhindern?

Leider nicht. Es handelt sich um eine Veranstaltung nach dem Demonstrationsrecht, und die Polizei hat wirklich alle Kriterien für ein eventuelles Verbot sorgfältig geprüft. Wir müssen sie ertragen - allerdings nicht ohne unsere Ablehnung klar und deutlich zu machen. Wenigstens habe ich das Rathaus freihalten können. Hier wollte "pro Köln" zum Auftakt einen Empfang geben und eine Sitzung abhalten. Das habe ich als Hausherr verhindert.

Seit einigen Jahren sitzt "pro Köln" bereits im Stadtrat. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Biedermännisch, brav auftretend und bürgerlich wirkend, zielen ihre Initiativen stets doch nur auf die Diskriminierung von Menschen ab. Jeder Antrag ist letztendlich ein Beweis dafür, dass sie sich eigentlich eine ganz andere Stadt wünschen - eine die nicht tolerant und weltoffen ist. Alle demokratischen Fraktionen lehnen deshalb auch die Zusammenarbeit mit diesen Leuten gänzlich ab. Aber sie scheinen gut vernetzt zu sein und auch viel Geld zu haben, ich weiß nicht woher. Mit primitiven Stammtischparolen versuchen sie, Menschen aufzuhetzen.

Halten Sie "pro Köln" für eine ernste Bedrohung?

Da ist schon ein Gefahrenpotenzial. Aber wir sollten es auch nicht überschätzen. Denn im Gegensatz zu ihren vollmundigen Ankündigungen ist die Mobilisierungskraft von "pro Köln" doch arg beschränkt. Auch am Samstag dürften wesentlich weniger ihrer Anhänger auf den Heumarkt kommen, als jene 1.500, die sie angekündigt haben. Die Gegendemonstration wird jedenfalls um ein Vielfaches größer sein.

taz: Wie viele Teilnehmer erwarten Sie?

Schramma: Die Organisatoren rechnen mit über 40.000 Gegendemonstranten. Ich halte diese Schätzung für realistisch. Die Menschen haben verstanden, um was es geht. Dass wir aufstehen und Farbe bekennen müssen: Köln ist bunt und nicht braun. Rechtsradikalismus hat hier keinen Platz. Bei aller unserer Toleranz: In dieser Frage sind wir Kölner zu recht intolerant.

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18 Kommentare

 / 
  • Z
    Zak

    Welch ein grandioser Sieg war das heute in Köln für Freiheit und Demokratie!

     

    Keine Meinungsfreiheit für Rechte!

  • UL
    Udo Lihs

    Wer glaubt, Juden und Christen seien im Koran Ungläubige, der hat den Koran nicht verstanden. Wer glaubt, der Islam glaube nur an den Koran, der hat den Islam nicht verstanden. Wer glaubt, auf der Anti-Islam-Konferenz treffen sich Rechtsradikale, der hat die Konferenz nicht verstanden. Es wäre sinnvoll, den Verstand zu nutzen, um nicht in Negativakzenten und Stereotypen zu verhärten.

  • W
    Wrlfxszr

    @Carlo: Schon mal in die Bibel geschaut? Da stehen noch deutlich schlimmere Sachen drin. Abschlachten von ganzen Völkern, Vergewaltigungen usw.

    Aber vielleicht bist du ja so ein Runen kritzelnder Neuheidler, das ist natürlich die friedlichste aller Religionen.

     

    Ich bin ehrlich: Ich bin gläubiger Christ, aber es gibt Teile der Bibel mit denen ich nichts anfangen kann.

     

     

    Ich wünsche Ihnen gute Besserung

     

    Ihr Wrlfxszr

  • BW
    bernhard wagner

    @ Carlo u.a.: Das erste, zweite und dritte, was die Menschen versuchen sollten, bevor sie sich gegenseitig als Feinde behandeln, ist ein möglichst offenes, aber nicht beleidigendes Gespräch, ruhig auch kontrovers, aber immer mit dem ehrlichen Bemühen zu gegenseitigem Verstehen und einer Lösung, mit der möglichst alle langfristig zwanglos zufrieden sind - auch wenn dieses Ideal nie zu 100% erreicht wird, aber als leitende Idee.

     

    Ich schlage vor, in der neuen Moschee und außerhalb, Gespräche über solche problematischen und ggf. auch missverständlichen oder wie auch immer auslegbaren Textstellen zu führen.

     

    Entsprechendes gilt auch für Verse der jüdischen oder der christlichen Bibel, aber auch ganz andere Dinge, die Anlässe für Feindseligkeit sein können. Neben echter Dialog-Bereitschaft wäre auch einge gewisse Geduld nötig, nicht bei erster, zweiter oder dritter Gelegenheit das Gespräch zu beenden, wie es im Alltag oft wegen Missverständnissen geschieht.

     

    Langfristig halte ich das für einen bessere und nachhaltigern Ansatz, als zu schnell auf Konfrontation zu setzen, auch wenn 'man' sicher ist, dafür doch gute Gründe zu haben. Ich habe schon oft erlebt/beobachtet, wie sich das dann doch anders, und zwar zum Besseren entwickelt hat, als manche Leute vorhergesagt hatten, während umgekehrt zu schnelle Konfrontation meistens in einen - evtl. sehr lange kaum wieder überwindbaren - circulus vitiosus führt, von Hass, Gewalt und Unglück auf allen Seiten. Wir sollten aus den bisherigen Kriegen der Menschheit doch endlich lernen.

  • A
    Anne

    @ Carlo: Wenn man einige etwas wenig eindeutige Stellen im sog. Neue Testament ebenso durch Interpretation hinbiegen würde, würde man dort z.B. finden:

     

    Jesus habe behauptet, die Juden (alle, außer vielleicht er selbst und seine Jünger) seien "Söhne des Satans", oder:

     

    Paulus habe geschrieben, eine Frau dürfe in jeder Art von Gemeindeversammlung (Gottesdienst etc.) kein einziges Wort reden, oder:

     

    Männer sollten zwar ihre Ehefrauen gern haben, aber - davon unabhängig - sollen Frauen den Männern untergeben sein bzw sich unterwerfen

     

    - und manches andere.

     

    Diese Leseweisen entbehren ziemlich einer Untersuchung zu evtl. historischem Kontext der Entstehung, sind insofern fundamentalistisch.

     

    Darüber hinaus wäre es fundamentalistisch, alles was im Neuen Testament steht - selbst wenn klar wäre, wie die jew. Verfasser_innen es "gemeint" hatten - für uneingeschränkt wahr zu halten.

     

    Keine Religion - auch nicht der Islam - ist in der einen oder andere oder in beiden Formen a priori fundamentalistisch. Fundamentalistisch einen Text zu lesen, ist immer eine Entscheidung, die der Text niemals zwangsläufig impliziert, auch dann übrigens nicht, wenn im Text selbst irgenwo stünde: "Lies das alles fundametalistisch!" denn gerade dieser Satz kann ja ein Irrtum sein.

     

    Die Frage, ob und/oder in welchem Maße der Islam heute oder in Zukunft fundamentalistisch ist, und mit welchen konkreten dogmatischen Inhalten, hängt weder an Texten, noch an Gebäuden, sondern daran, was die Menschen daraus machen - und dass ausgerechnet das Christentum, das von pro Köln merkwürdig inkonsequent mit Kritik verschont wird, immer vom Geist der Weisheit geleitet sein soll, können nur Leute behaupten, die historisch völlig ignorant sind, ggf. durch Gehirnwäsche.

     

    Hat übrigens das Christentum seinen Fundamentalismus schon mehrheitlich überwunden?

     

    p.s. Da fällt mir ein: Ich erinnere mich aus meinem Religionsunterricht an eine Stelle am Ende des Mk Evangeliums. Dort steht (was immer das heißen soll - und welcher Einfallspinsel das auch immer geschrieben hat, sinngemäß in etwa: Wer nicht an Jesus glaubt, wird verdammt werden ("verdammt" ist evtl. schon eine problematische Übersetzung, vermute ich). Da haben die christlichen Fundamentalisten auch ein sehr humanes Credo (je nachdem, was sie da hineinlesen), nicht wahr? Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass die Behauptung, dieser Jesus habe das so behauptet, wie es bisher überwiegend gedeutet wurde, falsch ist - ebenso, wie ihm zu unterstellen, er habe eine neue Religion gründen wollen und manches andere - aber das nur als historische Notiz am Rande.

  • C
    Carlo

    Skandalnudel Schramma: " ... Ausgrenzung von Minderheiten zu propagieren ..."

     

    Guter Vorsatz. Wie schön, daß die DITIB sich von jenen +200 Koranversen distanziert hat, die zu Haß und Diskriminierug gegen sog. "Ungläubige" aufrufen.*

     

    Böse Zungen behaupten, Skandalschramma muß dringend davon ablenken, daß die Staatsanwaltschaft mal wieder wg. des begründeten Anfangsverdachtes der Korruption gegen ihn und seine Klüngelkumpels ermittelt.

     

    *

    Sure 98:6 "Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen):

    Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten".

  • Z
    Zak

    Welch ein grandioser Sieg war das heute in Köln für Freiheit und Demokratie!

     

    Keine Meinungsfreiheit für Rechte!

  • UL
    Udo Lihs

    Wer glaubt, Juden und Christen seien im Koran Ungläubige, der hat den Koran nicht verstanden. Wer glaubt, der Islam glaube nur an den Koran, der hat den Islam nicht verstanden. Wer glaubt, auf der Anti-Islam-Konferenz treffen sich Rechtsradikale, der hat die Konferenz nicht verstanden. Es wäre sinnvoll, den Verstand zu nutzen, um nicht in Negativakzenten und Stereotypen zu verhärten.

  • W
    Wrlfxszr

    @Carlo: Schon mal in die Bibel geschaut? Da stehen noch deutlich schlimmere Sachen drin. Abschlachten von ganzen Völkern, Vergewaltigungen usw.

    Aber vielleicht bist du ja so ein Runen kritzelnder Neuheidler, das ist natürlich die friedlichste aller Religionen.

     

    Ich bin ehrlich: Ich bin gläubiger Christ, aber es gibt Teile der Bibel mit denen ich nichts anfangen kann.

     

     

    Ich wünsche Ihnen gute Besserung

     

    Ihr Wrlfxszr

  • BW
    bernhard wagner

    @ Carlo u.a.: Das erste, zweite und dritte, was die Menschen versuchen sollten, bevor sie sich gegenseitig als Feinde behandeln, ist ein möglichst offenes, aber nicht beleidigendes Gespräch, ruhig auch kontrovers, aber immer mit dem ehrlichen Bemühen zu gegenseitigem Verstehen und einer Lösung, mit der möglichst alle langfristig zwanglos zufrieden sind - auch wenn dieses Ideal nie zu 100% erreicht wird, aber als leitende Idee.

     

    Ich schlage vor, in der neuen Moschee und außerhalb, Gespräche über solche problematischen und ggf. auch missverständlichen oder wie auch immer auslegbaren Textstellen zu führen.

     

    Entsprechendes gilt auch für Verse der jüdischen oder der christlichen Bibel, aber auch ganz andere Dinge, die Anlässe für Feindseligkeit sein können. Neben echter Dialog-Bereitschaft wäre auch einge gewisse Geduld nötig, nicht bei erster, zweiter oder dritter Gelegenheit das Gespräch zu beenden, wie es im Alltag oft wegen Missverständnissen geschieht.

     

    Langfristig halte ich das für einen bessere und nachhaltigern Ansatz, als zu schnell auf Konfrontation zu setzen, auch wenn 'man' sicher ist, dafür doch gute Gründe zu haben. Ich habe schon oft erlebt/beobachtet, wie sich das dann doch anders, und zwar zum Besseren entwickelt hat, als manche Leute vorhergesagt hatten, während umgekehrt zu schnelle Konfrontation meistens in einen - evtl. sehr lange kaum wieder überwindbaren - circulus vitiosus führt, von Hass, Gewalt und Unglück auf allen Seiten. Wir sollten aus den bisherigen Kriegen der Menschheit doch endlich lernen.

  • A
    Anne

    @ Carlo: Wenn man einige etwas wenig eindeutige Stellen im sog. Neue Testament ebenso durch Interpretation hinbiegen würde, würde man dort z.B. finden:

     

    Jesus habe behauptet, die Juden (alle, außer vielleicht er selbst und seine Jünger) seien "Söhne des Satans", oder:

     

    Paulus habe geschrieben, eine Frau dürfe in jeder Art von Gemeindeversammlung (Gottesdienst etc.) kein einziges Wort reden, oder:

     

    Männer sollten zwar ihre Ehefrauen gern haben, aber - davon unabhängig - sollen Frauen den Männern untergeben sein bzw sich unterwerfen

     

    - und manches andere.

     

    Diese Leseweisen entbehren ziemlich einer Untersuchung zu evtl. historischem Kontext der Entstehung, sind insofern fundamentalistisch.

     

    Darüber hinaus wäre es fundamentalistisch, alles was im Neuen Testament steht - selbst wenn klar wäre, wie die jew. Verfasser_innen es "gemeint" hatten - für uneingeschränkt wahr zu halten.

     

    Keine Religion - auch nicht der Islam - ist in der einen oder andere oder in beiden Formen a priori fundamentalistisch. Fundamentalistisch einen Text zu lesen, ist immer eine Entscheidung, die der Text niemals zwangsläufig impliziert, auch dann übrigens nicht, wenn im Text selbst irgenwo stünde: "Lies das alles fundametalistisch!" denn gerade dieser Satz kann ja ein Irrtum sein.

     

    Die Frage, ob und/oder in welchem Maße der Islam heute oder in Zukunft fundamentalistisch ist, und mit welchen konkreten dogmatischen Inhalten, hängt weder an Texten, noch an Gebäuden, sondern daran, was die Menschen daraus machen - und dass ausgerechnet das Christentum, das von pro Köln merkwürdig inkonsequent mit Kritik verschont wird, immer vom Geist der Weisheit geleitet sein soll, können nur Leute behaupten, die historisch völlig ignorant sind, ggf. durch Gehirnwäsche.

     

    Hat übrigens das Christentum seinen Fundamentalismus schon mehrheitlich überwunden?

     

    p.s. Da fällt mir ein: Ich erinnere mich aus meinem Religionsunterricht an eine Stelle am Ende des Mk Evangeliums. Dort steht (was immer das heißen soll - und welcher Einfallspinsel das auch immer geschrieben hat, sinngemäß in etwa: Wer nicht an Jesus glaubt, wird verdammt werden ("verdammt" ist evtl. schon eine problematische Übersetzung, vermute ich). Da haben die christlichen Fundamentalisten auch ein sehr humanes Credo (je nachdem, was sie da hineinlesen), nicht wahr? Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass die Behauptung, dieser Jesus habe das so behauptet, wie es bisher überwiegend gedeutet wurde, falsch ist - ebenso, wie ihm zu unterstellen, er habe eine neue Religion gründen wollen und manches andere - aber das nur als historische Notiz am Rande.

  • C
    Carlo

    Skandalnudel Schramma: " ... Ausgrenzung von Minderheiten zu propagieren ..."

     

    Guter Vorsatz. Wie schön, daß die DITIB sich von jenen +200 Koranversen distanziert hat, die zu Haß und Diskriminierug gegen sog. "Ungläubige" aufrufen.*

     

    Böse Zungen behaupten, Skandalschramma muß dringend davon ablenken, daß die Staatsanwaltschaft mal wieder wg. des begründeten Anfangsverdachtes der Korruption gegen ihn und seine Klüngelkumpels ermittelt.

     

    *

    Sure 98:6 "Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen):

    Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten".

  • Z
    Zak

    Welch ein grandioser Sieg war das heute in Köln für Freiheit und Demokratie!

     

    Keine Meinungsfreiheit für Rechte!

  • UL
    Udo Lihs

    Wer glaubt, Juden und Christen seien im Koran Ungläubige, der hat den Koran nicht verstanden. Wer glaubt, der Islam glaube nur an den Koran, der hat den Islam nicht verstanden. Wer glaubt, auf der Anti-Islam-Konferenz treffen sich Rechtsradikale, der hat die Konferenz nicht verstanden. Es wäre sinnvoll, den Verstand zu nutzen, um nicht in Negativakzenten und Stereotypen zu verhärten.

  • W
    Wrlfxszr

    @Carlo: Schon mal in die Bibel geschaut? Da stehen noch deutlich schlimmere Sachen drin. Abschlachten von ganzen Völkern, Vergewaltigungen usw.

    Aber vielleicht bist du ja so ein Runen kritzelnder Neuheidler, das ist natürlich die friedlichste aller Religionen.

     

    Ich bin ehrlich: Ich bin gläubiger Christ, aber es gibt Teile der Bibel mit denen ich nichts anfangen kann.

     

     

    Ich wünsche Ihnen gute Besserung

     

    Ihr Wrlfxszr

  • BW
    bernhard wagner

    @ Carlo u.a.: Das erste, zweite und dritte, was die Menschen versuchen sollten, bevor sie sich gegenseitig als Feinde behandeln, ist ein möglichst offenes, aber nicht beleidigendes Gespräch, ruhig auch kontrovers, aber immer mit dem ehrlichen Bemühen zu gegenseitigem Verstehen und einer Lösung, mit der möglichst alle langfristig zwanglos zufrieden sind - auch wenn dieses Ideal nie zu 100% erreicht wird, aber als leitende Idee.

     

    Ich schlage vor, in der neuen Moschee und außerhalb, Gespräche über solche problematischen und ggf. auch missverständlichen oder wie auch immer auslegbaren Textstellen zu führen.

     

    Entsprechendes gilt auch für Verse der jüdischen oder der christlichen Bibel, aber auch ganz andere Dinge, die Anlässe für Feindseligkeit sein können. Neben echter Dialog-Bereitschaft wäre auch einge gewisse Geduld nötig, nicht bei erster, zweiter oder dritter Gelegenheit das Gespräch zu beenden, wie es im Alltag oft wegen Missverständnissen geschieht.

     

    Langfristig halte ich das für einen bessere und nachhaltigern Ansatz, als zu schnell auf Konfrontation zu setzen, auch wenn 'man' sicher ist, dafür doch gute Gründe zu haben. Ich habe schon oft erlebt/beobachtet, wie sich das dann doch anders, und zwar zum Besseren entwickelt hat, als manche Leute vorhergesagt hatten, während umgekehrt zu schnelle Konfrontation meistens in einen - evtl. sehr lange kaum wieder überwindbaren - circulus vitiosus führt, von Hass, Gewalt und Unglück auf allen Seiten. Wir sollten aus den bisherigen Kriegen der Menschheit doch endlich lernen.

  • A
    Anne

    @ Carlo: Wenn man einige etwas wenig eindeutige Stellen im sog. Neue Testament ebenso durch Interpretation hinbiegen würde, würde man dort z.B. finden:

     

    Jesus habe behauptet, die Juden (alle, außer vielleicht er selbst und seine Jünger) seien "Söhne des Satans", oder:

     

    Paulus habe geschrieben, eine Frau dürfe in jeder Art von Gemeindeversammlung (Gottesdienst etc.) kein einziges Wort reden, oder:

     

    Männer sollten zwar ihre Ehefrauen gern haben, aber - davon unabhängig - sollen Frauen den Männern untergeben sein bzw sich unterwerfen

     

    - und manches andere.

     

    Diese Leseweisen entbehren ziemlich einer Untersuchung zu evtl. historischem Kontext der Entstehung, sind insofern fundamentalistisch.

     

    Darüber hinaus wäre es fundamentalistisch, alles was im Neuen Testament steht - selbst wenn klar wäre, wie die jew. Verfasser_innen es "gemeint" hatten - für uneingeschränkt wahr zu halten.

     

    Keine Religion - auch nicht der Islam - ist in der einen oder andere oder in beiden Formen a priori fundamentalistisch. Fundamentalistisch einen Text zu lesen, ist immer eine Entscheidung, die der Text niemals zwangsläufig impliziert, auch dann übrigens nicht, wenn im Text selbst irgenwo stünde: "Lies das alles fundametalistisch!" denn gerade dieser Satz kann ja ein Irrtum sein.

     

    Die Frage, ob und/oder in welchem Maße der Islam heute oder in Zukunft fundamentalistisch ist, und mit welchen konkreten dogmatischen Inhalten, hängt weder an Texten, noch an Gebäuden, sondern daran, was die Menschen daraus machen - und dass ausgerechnet das Christentum, das von pro Köln merkwürdig inkonsequent mit Kritik verschont wird, immer vom Geist der Weisheit geleitet sein soll, können nur Leute behaupten, die historisch völlig ignorant sind, ggf. durch Gehirnwäsche.

     

    Hat übrigens das Christentum seinen Fundamentalismus schon mehrheitlich überwunden?

     

    p.s. Da fällt mir ein: Ich erinnere mich aus meinem Religionsunterricht an eine Stelle am Ende des Mk Evangeliums. Dort steht (was immer das heißen soll - und welcher Einfallspinsel das auch immer geschrieben hat, sinngemäß in etwa: Wer nicht an Jesus glaubt, wird verdammt werden ("verdammt" ist evtl. schon eine problematische Übersetzung, vermute ich). Da haben die christlichen Fundamentalisten auch ein sehr humanes Credo (je nachdem, was sie da hineinlesen), nicht wahr? Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass die Behauptung, dieser Jesus habe das so behauptet, wie es bisher überwiegend gedeutet wurde, falsch ist - ebenso, wie ihm zu unterstellen, er habe eine neue Religion gründen wollen und manches andere - aber das nur als historische Notiz am Rande.

  • C
    Carlo

    Skandalnudel Schramma: " ... Ausgrenzung von Minderheiten zu propagieren ..."

     

    Guter Vorsatz. Wie schön, daß die DITIB sich von jenen +200 Koranversen distanziert hat, die zu Haß und Diskriminierug gegen sog. "Ungläubige" aufrufen.*

     

    Böse Zungen behaupten, Skandalschramma muß dringend davon ablenken, daß die Staatsanwaltschaft mal wieder wg. des begründeten Anfangsverdachtes der Korruption gegen ihn und seine Klüngelkumpels ermittelt.

     

    *

    Sure 98:6 "Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen):

    Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten".