Bürgerjournalismus im Internet: Bild.de vernetzt mit Facebook
Seit dieser Woche wird das Social Network Facebook in bild.de integriert. Das finden nicht alle Facebook-Nutzer gut.
So schnell dreht sich manchmal der Wind: Noch am vergangenen Freitag fand sich das soziale Netzwerk Facebook bei Bild in der täglichen "In & Out"-Liste in der "Out"-Spalte, weil es ein so hohes Suchtpotenzial besitze. "Lieber die Freizeit mit tatsächlich anwesenden Freunden genießen", so Bild. Doch was kümmert auf dem Boulevard schon das Geschwätz von gestern: Bild.de hat sich jetzt offiziell mit Facebook vernetzt.
Wer Facebook-Mitglied ist, kann künftig also auch direkt auf Bild.de kommentieren, an Forendebatten teilnehmen und Multimedia-Material hochladen, das dann wiederum potenziell wieder in Bild landen könnte. (Bürgerjournalismus nennt sich das.)
Die Springer-Verlag-Website profitiert andererseits, weil alle Facebook-Bild.de-Verbandelten künftig auf ihrer Profilseite in dem sozialen Netzwerk automatisch kundtun, wenn sie auf Bild.de irgendeine Aktion tätigten. "Mark Mustermann hat gerade ein Foto auf Bild.de eingestellt", heißt es dann beispielsweise im sogenannten Newsfeed eines der 200 Millionen Facebook-User.
Ein weiterer Vorteil für die Boulevardjournalisten: Potenziell können Facebook-Nutzer auch ihre Freundesliste importieren und Springer somit mehr User verschaffen. "Wir wollen uns noch stärker den Communitys öffnen, mit Facebook Connect haben wir dafür optimale Voraussetzungen geschaffen", prahlt per Pressemittelung Kai Riecke, Produktleiter bei Bild.de, wo man Facebook längst selbst nutzt. Und dort unter anderem Videos einer Dieter-Bohlen-Comedy-Kopie unterbringt.
Bei Facebook-Benutzern sorgt die Anbiederung durch Bild.de derweil für weniger Freude. "Bild.de jetzt auch bei Facebook, aber nicht mit mir!", schrieb einer am Mittwoch.
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