■ Bürgerarbeit – ein Weg aus der Krise?: Ulrich Beck auf der Suche nach dem Neuen
So intensiv wie kaum ein anderer denkt der Münchener Soziologe Ulrich Beck über die Brüche unserer Gesellschaft nach. Er entdeckte die „Risikogesellschaft“ – dieses Buch machte ihn in den 80er Jahren berühmt – und prägte den Begriff der „zweiten Moderne“. Heute ist Ulrich Beck (52) seine eigene Wort- und Buchfabrik. 1997 erschien von ihm „Was ist Globalisierung?“ (Suhrkamp). Beck ist so etwas wie der deutsche Anthony Giddens; der bekannteste britische Soziologe ist Beck im Denken sehr ähnlich und gilt als eine Art Vordenker von Tony Blair und dessen New-Labour-Programm.
Ulrich Beck war Mitglied der bayerisch-sächsischen Zukunftskommission, die Ende 1997 ihren Abschlußbericht vorgelegt hat. Darin konstatiert die Kommission: Es gibt kein Zurück zur Vollbeschäftigung. Als ein Modell, was jenseits der Erwerbsarbeit beginnen könnte, wird Bürgerarbeit vorgeschlagen; das entsprechende Kapitel in dem Zukunftsbericht hat Beck allein verfaßt. Unter Bürgerarbeit versteht er freiwilliges soziales Engagement. Es ist eine selbstorganisierte Arbeitsform, projektgebunden und zeitlich begrenzt. Sie wird von einem sogenannten Gemeinwohlunternehmer organisiert und mit der Kommune abgestimmt. Mit Bürgerarbeit meint Beck nicht Zwangsarbeit für Sozialhilfeempfänger und nicht den zweiten Arbeitsmarkt.Foto: Thomas Einberger/argum
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