piwik no script img

■ Bücher.kleinAsyl von unten

„Können Menschen illegal sein?“ fragt Elie Wiesel. Sie können nicht, sie werden gemacht. Die Frage, was konstruktiv-praktisch nach Inkrafttreten des „Asylkompromisses“ getan werden könne, wurde und wird in dieser Zeitung immer wieder gestellt. Es geht dabei nicht nur um die Durchsetzung politischer Forderungen wie etwa der nach einer doppelten Staatsbürgerschaft oder einem Einwanderungsgesetz. Denn was geschieht mit denen, die Asyl beantragten und vor der Abschiebung stehen, wie etwa eine kurdische Familie in Sinsheim? In diesem konkreten Fall gewährten zwei katholische Kirchen Asyl. Gleichzeitig wurde mit den politisch Verantwortlichen weiterverhandelt und die Öffentlichkeit mobilisiert. Schließlich erreichte man zumindest eine Duldung. Ein Fallbeispiel aus dem brandaktuellen rororo- aktuell-Band Asyl von unten, der Anleitung und Ratgeber für die sein will, die etwa den Beispielen der Sanctuary-Bewegung in den USA folgen: religiös motivierter, ziviler Ungehorsam. Säkularer wie religiöser Widerstand sind nicht gerade traditionell verwurzelt in der Bundesrepublik, auch daher scheinen die Fallbeispiele wie auch innerkirchlichen Diskussionen (im Anhang diverse Kirchenbeschlüsse) sehr informativ. Es findet sich zudem eine Auflistung der ca. 200 aktiven bundesrepublikanischen Kirchengemeinden.

Wolf-Dieter Just (Hg.): „Asyl von unten, Kirchenasyl und ziviler Ungehorsam, ein Ratgeber“. rororo aktuell 13356, 12,80 DM

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen