■ Buchmacher und Cha Bum-Kun glauben an Niederlande: Die taz-Analyse: Was sagt uns dieses Spiel?
Niederlande – Südkorea 5:0
Tore: 1:0 Cocu (37.), 2:0 Overmars (41.), 3:0 Bergkamp (71.), 4:0 van Hooijdonk (79.), 5:0 Ronald de Boer (83.)
Analyse: Die einen waren gut, die anderen waren schlecht. Deshalb schossen die einen fünf Tore und die anderen keins. Manchmal funktioniert selbst Fußball so.
Matchwinner: Dennis Bergkamp. Brachte nicht nur moralische Unterstützung.
Was aus dem Spiel folgt: Glaubt man den englischen Buchmachern, haben sich Hollands Titelchancen von 7:1 auf 11:2 verbessert. Besser nur noch Brasilien mit 5:2.
Stimmen: „Ich habe die Atmosphäre im Stadion genossen.“ (Ko Yong-Soo, Südkorea)
„Wenn sie so weiterspielen, werden sie vielleicht Weltmeister. Heute waren sie unbesiegbar.“ (Cha Bum- Kun, südkoreanischer Coach)
„So sollten wir immer spielen.“ (Dennis Bergkamp)
Japan – Kroatien 0:1
Tor: 0:1 Suker (77./ 7-Meter-Flachschuß)
Analyse: Die Japaner merkten erst in der zweiten Halbzeit, daß mit den Kroaten nicht viel los war, begannen forsch drauf los zu stürmen und erspielten sich auch Chancen, aber machten doch nie vehement den Eindruck, daß sie ein Tor erzielen würden. Die Kroaten, vor allem Robert Prosinecki, der nicht nur wie gewohnt überaltert wirkte, sondern diesmal auch seine Geistesblitze vermissen ließ, wirkten ohne den verletzten Zvonimir Boban völlig eingeschläfert.
Matchwinner: Natürlich Davor Šuker (s.a. „Mann des Tages“).
Was aus dem Spiel folgt: Ohne Boban müßte für Kroatien im Achtelfinale Schluß sein. Die Japaner freuen sich jetzt schon auf 2002, wenn sie selbst (zusammen mit Südkorea) ausrichten dürfen. Vielleicht finden sie bis dahin auch jemanden, der ins Tor trifft.
Stimmen: „Nächstes Mal können wir es besser machen.“ (Masashi Nakayama, Problemstürmer)
„Diese Niederlage ist nicht das Ende des japanischen Fußballs.“ (Japans Coach Takeshi Okada)
„Die 15 Minuten nach dem 1:0 waren die längsten meines Lebens.“ (Zvonimir Soldo, Kroatien)
„Ich würde lieber gegen Rumänien spielen, aber meine Mitspieler sagen, sie wollen England.“ (vorausschauender Slaven Bilic)
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