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Buchenwald mit Fragen

■ Gegenwart und Geschichte eines Lagers / Knochenfunde weisen auf düstere Historie hin / Auch nach Kriegsende sind auf dem Ettersberg Menschen gestorben

Weimar (adn/taz) - Während in Frankreich und Belgien, in der Sowjetunion, Polen und Italien antifaschistische Widerstandskämpfer und ehemalige Häftlinge des faschistischen Konzentrationslagers Buchenwald den 45. Jahrestag der Selbstbefreiung vorbereiten, stellen sich auf dem Ettersberg bei Weimar neue Fragen an Geschichte und Gegenwart.

Knochenfunde haben in jüngster Zeit auf ein weiteres düsteres Kapitel der Historie dieses Lagers hingewiesen. Auch nach Kriegsende sind dort Menschen gestorben.

In diesem Frühjahr geht es um die Suche nach der vollständigen Wahrheit. Dem fühlt sich eine Bürgerinitiative zur Aufklärung des Schicksals von Internierten in Buchenwald verpflichtet. Am Südhang des Ettersberges mahnen von Bäumen überwachsene Massengräber. Von 6.000 bis 13.000 Toten aus der Zeit vom Herbst 1945 bis 1950 sprechen bisher unbestätigte Schätzungen. Wie in allen alliierten Besatzungszonen war dort ein Internierungslager für aktive Nazis eingerichtet worden.

Das entsprach alliiertem Recht, das in seinen unpräzisen Vorschriften auch Auswüchsen Tür und Tor öffnete. Hunger, Tuberkulose und Typhus hatten zu Massensterben in dem Internierungslager geführt. Die Sühne dieser Opfer stand offensichtlich in keinem Verhältnis zur Schuld.

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