Britisch-spanischer Konflikt um Gibraltar: Streiten um Betonblöcke
Im Juli hatte Großbritannien ohne Absprache mit Madrid eine Betonbarriere vor Gibraltar errichtet. Spanien erklärt diese für illegal und fordert ihren Abbau.
MADRID afp | Die spanische Regierung hat Großbritannien aufgefordert, eine Betonbarriere in den Gewässern vor dem britischen Überseegebiet Gibraltar zu entfernen. Erst nach dem Abbau der 70 Betonblöcke seien Gespräche zur Lösung des Streits um Gibraltar möglich, schrieb der spanische Außenminister José Manuel García-Margallo am Dienstag im Wall Street Journal. London müsse beweisen, „dass es den angerichteten Schaden beheben will“.
Gibraltar hatte die Betonbarriere im Juli ohne Absprache mit Madrid errichtet. Die Regierung der britischen Enklave argumentiert, damit würden die Küstengewässer geschützt und illegale Aktivitäten spanischer Fischer verhindert.
García-Margallo bekräftigte hingegen die Auffassung seiner Regierung, wonach die fraglichen Gewässer „ohne Zweifel“ spanisches Hoheitsgebiet und nicht etwa Teil des Vertrages von Utrecht sind, in dem Spanien vor exakt dreihundert Jahren Gibraltar dauerhaft an die Briten abgetreten hatte.
Die Installation des künstlichen Riffs bedrohe die örtlichen spanischen Fischer in ihrer Existenz, beklagte García-Margallo. Außerdem handele es sich um „eine Verletzung grundlegender Regeln des Umweltschutzes“.
Die Betonbarriere hatte den Streit um die von Spanien beanspruchte Enklave weiter angeheizt. Madrid verschärfte seine Kontrollen an der Grenze zu dem 6,8 Quadratkilometer kleinen Territorium und provozierte dadurch lange Staus. Im kommenden Monat werden auf Wunsch Madrids und Londons Beobachter der Europäischen Kommission an die Grenze geschickt.
Großbritannien will eine Rückgabe Gibraltars an Spanien nur in Erwägung ziehen, falls die Bevölkerung der Enklave es wünscht. Die 30.000 Einwohner von Gibraltar sind jedoch größtenteils pro-britisch eingestellt.
Leser*innenkommentare
seismic
Gast
Die Betonblöcke sollten bleiben! Die Spanier kommen nicht umhin, selber
erst einmal ihre Schiffe auf Dock zu legen und die gefragten Fischarten
nachzuzüchten und auszusetzen und ihnen Refugien zuzugestehen!!
Es gibt Alternativen zum Fangen mit Schleppnetzen.
Sie können nicht ewig von anderen Hoheitsgebieten profitieren!
Wer nichts nachzüchtet soll auch nichts fangen!!
Die Briten haben ein Recht darauf ihre Gegend zu schützen!
Der Raubbau im Mittelmeer muss eingedämmt werden.
Spanien muss gegebenenfalls über Superreichensteuern
und erhöhte Yachtanlegegebühren entscheiden, zur Subventionierung
von Fischzuchtanlagen.
Die Schuld liegt in erster Linie an Spanien selbst.
Die Spanier können froh sein, dass die Briten einer Ausrottung
der Artenvielfalt Einhalt gebieten! Das ist mutig und richtig so!
Gibraltar liegt auch nun nicht so weit weg von der Atomunfallstelle
Palomares, wenn man die vorherrschenden Meeresströmungen mit berücksichtigt, sollten auch hier
Untersuchungen angestellt werden. Immerhin war die Katastrophe von Fukushima auch in der Nordsee noch messbar. Die Fischarten brauchen sichere Rückzugsrefugien, die Spanien den Fischen am liebsten gar nicht bieten will. Die Stauräume zukünftiger Fischfangkutter sollten dramatisch verkleinert , die Netzmaschen deutlich vergrößert,
die Schleppnetze verboten und die Nachzucht von Jungfischen vorgeschrieben werden! Spaniens Fischfangkrise ist selbst verschuldet,
kommt leider zur Unzeit, aber ist nicht die Schuld der Briten!
Die Kosten für derartige halbmilitärische Techtelmechtel wären ebenfalls in Fischzuchtfarmen besser investiert gewesen!
Eigentlich sollte Spanien für solche Manöver nicht das Geld verschwenden!
Ob die Betonklötze zur Besiedlung mit Korallen geeignet sind vermag ich
ich nicht zu beurteilen. Hierbei käme es sehr auf die Rauigkeit
der Blöcke drauf an.