: Brillen für Afrika
■ Brillenträger spenden en masse
Schärfer sehen in Afrika: Die Ostberliner Optiker-Kette Colibri sammelt in ihren 14 Filialen alte Brillen von Berliner Sehkranken für den schwarzen Kontinent. Sie werden gesäubert und vermessen und über das hiesige Missionswerk nach Tansania geschickt.
Wie in den 80er Jahren, als die Kunden der damaligen PGH Brillen für Nicaragua zusammentrugen, machten die Brillenträger auch jetzt von dieser Offerte regen Gebrauch, sagte Geschäftsführer Klaus Gozdowsky.
Nach Angaben des 55jährigen Augenoptikermeisters ist Colibri (Contactlinsen und Brillen) als GmbH inzwischen „über den Berg“. Den Gesellschaftern sei zur Wende klargewesen, daß sie „lediglich das gleiche gute Material“ wie die Konkurrenz brauchten und das Verkaufen lernen müßten, um in der Marktwirtschaft bestehen zu können. Inzwischen, so Gozdowsky, „brauchen wir uns vor keinem Mitbewerber mehr zu verstecken“.
Über 2,5 Millionen Mark investierte Colibri in eine neue Geschäftsausstattung, drei der vierzehn Filialen wurden geschlossen und dafür drei neue an günstigeren Standorten wie im HEP Hönow eröffnet.
Damit die alten Kunden unter den Brillenträgern nicht abspringen, macht man ein wenig auf Nostalgie. Aus DDR-Zeiten wurden die Eigenproduktion harter Contactlinsen und das Image des kompetenten, individuell beratenden Kiez-Optikers übernommen, womit der Marktanteil in Ostberlin im wesentlichen gehalten werden konnte. ADN
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