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KommentarBremerhaven erstickt

■ Koalition der Widerwärtigen findet sich

Wir vermuten: Politisch sensible BremerhavenerInnen haben schon vor langer Zeit die Zeitung abbestellt und gucken längst nicht mehr Buten&Binnen. Selbst für BeobachterInnen mit stärkeren Nerven ist nur noch schwer erträglich, welches unwürdige Politspektakel sich seit Jahren an der Küste abspielt. Gerade hat der Stadthallen-Untersuchungsausschuß erfolglos im politischen Sumpf gestochert, der über der Stadt vollends zusammenzuschlagen droht. Doch die Stadtverordneten-Filzokraten schert das einen Dreck. Scheißegal, ob die Wahlen im nächsten Jahr möglicherweise andere Mehrheiten bringen – jetzt werden nochmal die eigenen Filzkandidaten auf die wichtigen Posten gehievt.

Bremerhaven droht zu ersticken, im Würgegriff einer Mafia, die nochmal kräftig zudrückt, bevor sie aus den Ämtern gewählt wird. Von der rechten SPD-Clique ist kaum anderes zu erwarten als Skandale. Aber die alleine kann gar nichts entscheiden. Sie braucht Komplizen – und findet sie auch. Daß jetzt auch die CDU munter beim Pöstchengeschiebe mitmacht, sobald sie auch nur ein Zipfelchen Macht zu fassen kriegt, das ist der eigentliche Skandal: Zuerst großmäulig von Erneuerung reden, und dann munter mitmauscheln. Bleibt zu hoffen, daß die Landes-CDU dieses Spiel nicht mitmacht. Sonst kommt die große Koalition der Widerwärtigen über die Stadt. Und das möchte man niemandem zumuten. Jochen Grabler

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