: Bremen ist nicht Paris
Betr. „Container oder Bremer Häuser?“, taz bremen vom 21. Juni 2004
Architekten haben in einem Workshop den Rembertikreisel verplant. Sollte die Darstellung im taz-Bericht zutreffen, so bestehen seitens der BI-Rembertiring folgende Bedenken: Keine Chance am Rembertiring haben bewohnte Lärmschutzwände, gleichgültig ob sie als Riegelbauten, Container oder als Bremer Haus verkleidet werden. Für Traumplanungen, die Strukturprobleme verstecken wollen, statt an den Ursachen einer falschen Verkehrsplanung anzusetzen, fehlt uns als Bewohnern der östlichen Vorstadt das Verständnis. Auch widersinnige Vergleiche mit Paris oder anderen Metropolen sind für unsere Verkehrsprobleme kein Lösungsbeitrag.
Bremen ist nur eine mittelgroße Stadt von deutlich weniger als 500.000 Einwohnern, denn Bremen Nord mit etwa 120.000 Einwohnern hat einen eigenständigen Stadtraum. Straßen für eine Millionenstadt sind hier unverträglich. Die Innenstadttangente mit ihrer Hochstraße am Bahnhof ist noch ein Überbleibsel von Millionenträumen aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Es ist hohe Zeit, dass diese Albträume aus der Stadt und ihrer Planung verschwinden. Das heißt: Die Hochstraße am Bahnhof muss verschwinden, und der Straßenzug Schwachhauser Heerstraße bis zum Breitenweg ist als normale Innenstadt-Straße auszulegen, damit das Remberti- und das Ostertor-Viertel wieder zusammenwachsen können. Für den Durchgangs- und Hafenverkehr ist der Autobahnring mit der A281 zu verwirklichen. Der Tunnel der A281 wird auch nur entstehen können, wenn er nicht in Konkurrenz zum Nordwestknoten gestellt wird. Sonst besteht die Gefahr, dass für die neue Weserquerung kein Finanzierungskonzept zur gefunden wird.
Erst wenn eine vernünftige Verkehrsplanung für die Bremer Vorstädte auf dem Tisch liegt, kann eine sinnvolle Hausplanung für diesen Bereich der östlichen Vorstadt ausgearbeitet werden. Das sollten alle Bremer Architekten beherzigen, um nicht in Gefahr zu geraten, als „Alibiplaner“ zum Verkleistern von Strukturproblemen missbraucht zu werden.Ulrich Draub, Bremen (Bürgerinitiative Rembertiring)