: Bremen 2000 ganz fad
Die Idee war gut, eine Expertise über die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Zukunft des Bundeslandes Bremen mit Hilfe unabhängiger Persönlichkeiten zu erarbeiten. Falsch war aber, sie mit sieben Staats- und Senatsräten regelrecht einzumauern. Denn was die „Kommission 2000“ jetzt vorgelegt hat, ist mehr als enttäuschend. Zwar bestreitet Staatsrat Fuchs, daß das „Herrschaftswissen des Rathauses“ den Bericht bestimmt, von Regierungserklärungen und Papieren wie dem Bremen-Plan der SPD unterscheidet sich der Kommissionsbericht nur in seinen unverbindlichen Allgemeinheiten. Wo es präzise werden müßte, bietet der Bericht nichts Neues oder weicht aus.
Warum erst eine große Runde „unabhängiger Persönlichkeiten“ zusammengerufen wurde, um sie dann auf den Zwang zum Konsens einzuschwören, ist vollends unverständlich: Wenn es um Anregungen zu bremischen Debatten geht — wieso werden uns unterschiedliche Meinungen vorenthalten? Der kleinste gemeinsame Nenner ist fad. Klaus Wolschner
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