■ Daumenkkino: Braveheart
Nachdem die Filmseiten dieser Zeitung inzwischen von keinem geringeren als Rupert Neudeck eines „triumphierenden Subjektivismus“ geziehen werden, möchten wir die Sachlage in möglichst dürren Worten wiedergeben. Schottland, 13. Jhrdt: William Wyler (Mel Gibson) kehrt in seine Heimat zurück und findet sie in Unruhe. Der Engländer ist's, der drückt. Das ist wenig schön, bietet aber Wyler allerhand Anlaß, eine kleine Armee stoppelbärtiger Schottenröcke zusammenzustellen und mit ihnen gegen die britische Krone aufzuwallen. Der Film ist in Braun- und Grüntönen gehalten, damit niemand nervös wird, und Sophie Marceau ist Prinzessin Isabelle. In triumphierendem Subjektivismus muß allerdings angemerkt werden, daß es hübsch ist, wenn eine Phalanx von Schottenmännern der überlegenen Armee im Hochheben des Rockes ihre Spezialeffekte zeigt, gegen die der Dudelsack ein Nichts ist. mn
„Braveheart“, R: Mel Gibson
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