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Archiv-Artikel

Braucht Bremen staatlichen Weinhandel? Ratskeller-Notlügen

Der Ratskeller-Weinhandel dient der Tourismus-Förderung, das will der Senat dem Parlament auf die kleine Anfrage der Linkspartei hin in der nächsten Woche weismachen. Und die Filiale im Weserpark diene als „Vertriebspunkt für Kunden, die ihre bestellten Weine wegen der schwierigen Zufahrt nicht in der Innenstadt abholen wollen“. Das ist dreist und gelogen.

Kommentar von Klaus Wolschner

Im Weser Park stehen nicht verschlossene Kartons mit den Namen der Besteller, die ihre Ware hier nur abholen wollen. Der Shop ist ein offenes Weingeschäft, das Kunden anzulocken versucht. Wenn es um die Lieferprobleme ginge, dann könnte der Ratskeller-Wein über bestehende private Weinläden ausgeliefert werden. Wenn es um Tourismusförderung ginge, könnte der Ratskeller den Weinhändlern seine Weine ins Regal stellen und das Geschäft überlassen.

Dass der Senat die Abgeordneten der Linkspartei für so dumm hält, dass er sie mit solchen Ausreden abspeisen will, ist schon bemerkenswert. Immerhin gab es vor Jahren, als ein CDU-Ressort verantwortlich war für die Subventionen, bei Grünen wie bei SPD kritischere Töne.

Falls es stimmt, dass die Zuwendungen heute nur halb so hoch sind wie im Jahre 2000 und ein Drittel der Summe von 2002, dann ist das gut so – wirft aber die Frage auf, wofür damals das viele Geld verwendet wurde.