piwik no script img

■ BrasilienCollor vor Gericht

Brasilia (AFP) – Brasiliens Oberster Gerichtshof hat am Mittwoch entschieden, Ex-Präsident Fernando Collor de Mello und acht frühere Mitarbeiter wegen passiver Korruption den Prozeß zu machen. Die Anträge der Staatsanwaltschaft, den im vergangenen Jahr amtsenthobenen Collor de Mello auch wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht zu stellen und ihn in Untersuchungshaft zu nehmen, wurden allerdings abgelehnt. Neun der elf Richter stimmten für Annahme der Klage gegen Collor, seinen früheren Wahlkampfmanager Paulo Cesar Farias und sieben Mitarbeiter Farias. Zwei der Richter, Collor de Mellos Außenminister Francisco Rezek, und ein Vetter des Ex-Präsidenten, Marco Aurelio Mello, enthielten sich der Stimme. Der Prozeß wird nach Angaben aus Gerichtskreisen bis Ende nächsten Jahres dauern. Die Vernehmung der acht Angeklagten soll in wenigen Tagen beginnen, danach sollen rund 80 Zeugen vernommen werden. Weder Collor de Mello noch die übrigen acht Angeklagten erschienen am Mittwoch vor Gericht. Sie lehnten zudem jeden Kommentar ab.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen