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Brandstiftung

■ Wohnhaus in Geesthacht: Polizei schließt ausländerfeindliche Motive nicht aus

Das Feuer in einem von Türken und Deutschen bewohnten Haus in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist von Brandstiftern gelegt worden. Das teilte die Polizei am Sonnabend in Lübeck mit. Danach wurden im Bereich des Tatortes Spuren flüssiger Brandlegungsmittel – vermutlich Benzin – sowie Reste eines Kunststoffbehälters sichergestellt. „Konkrete Anhaltspunkte, die Aufschluß über die Motivlage der Tat geben könnten, liegen derzeit nicht vor“, sagte ein Sprecher der Bezirkskriminalinspektion Lübeck. Ein ausländerfeindlicher Hintergrund könne jedoch nicht ausgeschlossen werden.

In diesem Zusammenhang wurde eine aus Beamten der Bezirkskriminalinspektion Lübeck und der Polizeiinspektion Ratzeburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) bestehende Sonderkommission gebildet. Sie soll die Ermittlungen wegen vorsätzlicher schwerer Brandstiftung und des Verdachts mehrfacher versuchter Tötung führen.

Bei dem Feuer waren in der Nacht zum Freitag zwei Menschen verletzt worden. Ein Mann wurde verletzt, als er versuchte, den Brand zu löschen, seine Ehefrau kam mit Schock ins Krankenhaus. Zwölf Bewohner konnten sich unverletzt retten. Das Feuer war in dem von neun Türken bewohnten Erdgeschoß des Hauses in der Geesthachter Innenstadt ausgebrochen. Eine im Obergeschoß wohnende deutsche Familie konnte sich über eine Außentreppe retten. Der Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben 150.000 Mark.

Im Dezember 1994 hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine türkische Teestube in Geesthacht verübt. Die Polizei führte diese Tat allerdings auf rivalisierende Türkengruppen zurück. lno

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