: Boxclever billig
WestLB hat TV-Geräte-Verleiher Boxclever nach Milliardenverlusten angeblich wieder verkauft
DÜSSELDORF dpa ■ Die finanziell angeschlagene WestLB hat sich nach einem Pressebericht von ihrem Verlustbringer Box–clever getrennt. Käufer des britischen TV-Geräte-Verleihers sei die Investorengruppe Fortress Investment, berichtete die „Financial Times Deutschland“. Ein WestLB-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Der Preis soll sich nach Informationen aus Finanzmarktkreisen bei rund 350 Millionen Pfund (518 Mio. Euro) bewegen. Insgesamt hatte die WestLB rund 860 Millionen Pfund in das britische Unternehmen investiert und dabei auf einen späteren Gewinn bringenden Verkauf ihres Engagements gehofft. Mit dem Verkauf von Boxclever würde sich die WestLB vom größten Verlustbringer trennen. Der Einstieg bei dem Fernsehverleiher gilt als eine der spektakulärsten Fehlinvestitionen der Bank. Auch mit anderen Auslandsengagements wie beim US-Flugzeugverleiher Boullioun machte die WestLB Verluste.
Abschreibungen auf die Aktivitäten bei Boxclever in Höhe von 650 Millionen Euro hatten 2002 wesentlich dazu beigetragen, dass die fünftgrößte deutsche Bank in eine Schieflage geriet. Vor Steuern hatte die WestLB mit 1,7 Milliarden Euro den größten Verlust in der Firmengeschichte eingefahren. Auch 2003 soll ein Milliardenverlust aufgelaufen sein. In der Folge der WestLB-Krise verloren mehrere Vorstandsmitglieder ihren Job. Unter der Führung des neuen Bankchefs Thomas Fischer soll sich die WestLB künftig mit einem abgespeckten Auslandsgeschäft auf die Sparkassen und seine mittelständischen Kunden konzentrieren.