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Archiv-Artikel

Borkener stehen auf Ehe-Gefängnis

MÜNSTER dpa ■ Vom „Ja“ dringt garantiert kein Mucks nach draußen. 2,20 Meter dick sind die Mauern des früheren Borkener Stadtgefängnisses, feste Gitter versperren die Fenster. Die Heiratswilligen in der münsterländischen Kleinstadt fliegen darauf: Mehr als die Hälfte der Borkener Brautpaare geben sich inzwischen dort das Ja-Wort. Bis 1908 harrten im 1990 zum Trauzimmer umfunktionierten Diebesturm tatsächlich noch Diebe und Räuber ihrem weiteren Schicksal. Nach Auskunft des Standesbeamten Klaus Vogelsang scheint die Hochzeitspaare diese Vorstellung indes eher anzuregen als abzuschrecken. Vogelsang: „Ein Paar hatte tatsächlich zwei Polizisten bestellt und sich nach der Trauung in Schellen abführen lassen.“