: Bonn apart: Tausendsassa Rainer
■ Der CDU-Politiker Eppelmann als Multi-Talent
Was ist eigentlich aus dem Rainer Eppelmann geworden? Der ehemalige Verteidigungsminister der Regierung De Maizière ist wieder aufgetaucht: Im Arbeitnehmerzentrum der CDU-Sozialausschüsse eröffnete er die Ausstellung Stasi intern. Auf der Rückseite seiner Einladung ruft er uns ins Gedächtnis, wer er war: „Priester im Parlament“, „Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs, der ersten Oppositionspartei aus der Bürgerrechtsbewegung“, „Abrüstungsminister“, „friedlicher Unruhestifter“. Zu den Vorwürfen, er habe für die Stasi gearbeitet heißt es: „Als Stasi-Opfer mußte er sich von einem Stasi-Spitzel verleumden lassen“. Heute darf sich Eppelmann stellvertretender Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft nennen. Laut Pressemitteilung will er eine „öko-soziale Alternative“, außerdem will er „die Fehler eines wenn auch gebändigten Kapitalismus nicht übernehmen“. Viel Glück damit in der CDU, Herr Eppelmann.
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„Ein Thema, das uns allen sehr am Herzen liegt“ sei auf der CDU- CSU-Krisensitzung im Kloster Irsee besprochen worden: „Der Schutz der ungeborenen Kinder“, im Klartext, die Verschärfung des Abtreibungsrechts. Spät abends verkündete Finanzminister Theo Waigel (CSU): CDU und CSU wollten eine Arbeitsgruppe zur Lösung des Problems einrichten, mithin die vierte parallel tagende Arbeitsgruppe der Union zum Thema Abtreibungsrecht. Wie sehr es sie beschäftigt: der Schutz des Lebens, der Schutz der Kinder...
Am selben Abend im Fersehen: Bilder aus Somalia. Todkranke und hungernde Kinder in einem Flüchtlingslager. Und was tun die „Lebensschützer“ in der Bundesregierung? Bereits vor vielen Wochen hatte Rupert Neudeck vom Not- Ärzte-Komitee Cap Anamur die Regierung gebeten, Flugzeuge und Minensuchgeräte zur Verfügung zu stellen. Das Komitee wolle Medikamente und Nahrungsmittel als Soforthilfe nach Somalia fliegen. Minensuchgeräte seien dringend notwendig, weil „täglich drei bis vier Somalis, oft und immer wieder Kinder“, von Bodenminen veletzt oder getötet würden.
Die Bundesregierung erteilte eine Absage: „Wegen ihrer begrenzten Ladekapazität“ seien Flugzeuge für Hilfslieferungen nicht geeignet. Das Not-Ärzte-Komitee solle sich wegen der Transportmittel „an die internationalen Hilfsorganisationen“ und wegen der Minensuchgeräte „an die Vereinten Nationen“ wenden. Tina Stadlmayer
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