Bombenanschlag in Beirut: Ex-Finanzminister getötet
Eine heftige Explosion erschüttert die libanesische Hauptstadt. Eines der Opfer ist Mohammed Schatah, einst Regierungsmitglied unter Ministerpräsidenten Hariri.
BEIRUT afp/dpa | Bei einem Autobombenanschlag im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Freitagvormittag mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden, darunter ein Berater des früheren Ministerpräsidenten Saad Hariri. Die amtliche Nachrichtenagentur ANI meldete, der Berater und frühere Finanzminister Mohammed Schatah sei auf dem Weg zum Haus Hariris gewesen, wo ein Treffen der Koalition des 14. März stattfinden sollte.
Die Koalition ist dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad feindlich gesinnt. Dem anti-syrischen Block steht Hariris Zukunftsbewegung vor. Hariri war von 2009 bis 2011 Ministerpräsident des Landes. Sein Vater Rafik Hariri, der von 1992 bis 1998 und 2000 bis 2004 an der Spitze der Regierung gestanden hatte, war 2005 bei einem Bombenanschlag getötet worden.
Das pro-syrische Lager führt die schiitische Hisbollah-Bewegung an, die derzeit auch die Regierung in Beirut dominiert. Ihre Milizen kämpfen an der Seite der Truppen des Machthabers Baschar al-Assad im syrischen Bürgerkrieg mit. Im Libanon kommt es zwischen den beiden Lagern immer wieder zu bewaffneten Zusammenstößen. Bei Bombenattentaten wurden seit 2004 zahlreiche anti-syrische Politiker und Journalisten sowie hohe Offiziere des Sicherheitsapparates getötet.
Das libanesische Fernsehen zeigte dichten Rauch, der nahe des Regierungssitzes aufstieg, sowie Bilder brennender Autos auf einer von Trümmern übersäten Straße. Auch reglose Körper waren auf der Straße zu sehen. Krankenwagen transportierten Verletzte ab. Die heftige Explosion war in weiten Teilen der Hauptstadt zu hören.
In Beirut hatte es in diesem Jahr bereits mehrfach Bombenanschläge gegeben. Die meisten Anschläge ereigneten sich im Süden Beiruts, der eine Hochburg der schiitischen Hisbollah-Bewegung ist.
Bei einem Selbstmordanschlag auf die iranische Botschaft wurden Mitte November mehr als 20 Menschen getötet. Zu dem Attentat bekannte sich die syrische Rebellengruppe Abdullah-Assam-Brigaden.
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