Rock : Blood Red Shoes
Die Farbenlehre für Rockduos ist bekannt: Weiß steht für die „White Stripes“, Schwarz für die „Black Keys“ und Rot, Blutrot wie die Schuhe von Ginger Rogers nach dem Tanz, sind die „Blood Red Shoes“. Da hören die Ähnlichkeiten aber auch schon auf. Die Band aus Brighton will von solchen Vergleichen zu Recht nichts wissen.
„Wir sind eigentlich eine verkappte Popband“, sagt Gitarristin und Sängerin Laura-Mary Carter. Wenn das stimmt, dann sind sie zumindest eine sehr laute, rockige und punkige Popband.
Zwar wirkt ihre neue Platte „Box Of Secrets“ wegen des melodiösen Gesangs tatsächlich streckenweise ein kleines bisschen poppig, doch davon bleibt auf der Bühne nicht mehr allzu viel übrig.
Hier setzen Laura-Mary und ihr Schlagzeuger Steven Ansell ihr musikalisches Prinzip „reinhauen was geht“ hemmungslos um. Die dabei durchaus noch vorhandene Restsüße verliert sich dabei fast völlig in den erstaunlich dichten Songs, die die beiden Menschen da produzieren, auf einer Gitarre und einem Schlagzeug – ohne Tricks.
Das weist zwar auf lange Distanz gelegentlich Anflüge von Redundanz auf, ist allerdings nach wie vor so erfreulich frisch, dass man ihnen auch das Vorlaute verzeiht, das Statements wie das obige verraten.
Als Gäste sind die Straßburger „1984“ dabei. Und der Name ist Programm: „B52s“, „Joy Division“ und „Ramones“ sind Eckpfeiler ihrer Welt. ASL
Mittwoch, 20 Uhr, Lagerhaus