WAS MACHT EIGENTLICH ...Wolfgang Bosbach? : Blockieren
Einerseits halten die Berliner zu Unrecht die Hand auf, andererseits dürfen Unternehmen und Behörden nicht in die Hauptstadt abwandern. So oder so ähnlich wird in den alten Bundesländern über Berlin geredet. Da dürfte auch der CDU/CSU-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach keine Ausnahme machen. Der geplante Umzug des Bundesnachrichtendienstes (BND) aus Pullach bei München nach Berlin sei „fachlich nicht notwendig, aberwitzig teuer und sogar ein Risiko für die Sicherheit unseres Landes“, sagt der Rheinländer Bosbach – und will nicht nur der rot-grünen Bundesregierung, sondern auch Berlin eins auswischen. Schließlich soll aus ähnlichen Gründen auch der Standort des Bundeskriminalamtes (BKA) in Meckenheim bei Bonn aufgelöst werden.
Das kann Bosbach, der seine politische Karriere im Bergischen Land begann, nicht passen. Denn der Wegzug einer wichtigen Institution ist ein wirtschaftlicher Nachteil für eine Region. Mit dem BKA wandert nicht nur die Kaufkraft von 2.500 Beschäftigten aus Meckenheim ab, Behörden treten auch als Nachfrager diverser Dienstleistungen auf.
Zu befürchten sei indes, argumentiert der Innenexperte der Unionsfraktion für Pullach, dass viele BND-Beschäftigte den Dienst im Falle eines Umzugs verließen und geheimdienstliche Erfahrung auf der Strecke bliebe. Gemach, gemach, Herr Bosbach! Sind denn Geheimdienstler, denen ihr Häuschen am Starnberger See wichtiger ist als die Sicherheit des Landes, überhaupt die Richtigen? ROT
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