piwik no script img

Blockade des GazastreifensÄgypten will Grenze öffnen

Der Grenzübergang von Ägypten in den Gazastreifen in Rafah soll ab Samstag geöffnet werden. Damit soll die seit 2006 andauernde Blockade des Gebiets gelockert werden.

Grenzübergang Rafah. Bild: reuters

KAIRO afp | Ägypten will den Grenzübergang zum Gazastreifen ab Samstag dauerhaft öffnen, um die von Israel gegen das Gebiet verhängte Blockade zu lockern. Der Übergang in Rafah werde täglich von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr Ortszeit geöffnet sein, ausgenommen am Freitag und an Feiertagen, meldete die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena am Mittwoch.

Palästinensische Frauen sowie Männer unter 18 und über 40 Jahren benötigen demnach kein Visum. Die Grenzöffnung sei Teil der Bemühungen Kairos, "die innerpalästinensische Spaltung zu beenden und die nationale Versöhnung zu verwirklichen".

In Rafah befindet sich der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang in den Gazastreifen. Israel verhängte im Juni 2006 nach der Entführung des Soldaten Gilad Schalit eine Blockade gegen den Gazastreifen. Nach der gewaltsamen Machtübernahme der radikalislamischen Hamas im Juni 2007 wurde die Blockade weiter verschärft. Für ihre Versorgung sind die 1,5 Millionen Einwohner des Palästinensergebiets seitdem vorwiegend auf illegale Tunnel unter der Grenze bei Rafah angewiesen, durch die aber auch Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden.

Ägypten öffnete in den vergangenen Jahren den Grenzübergang nur in humanitären Notlagen. Im Februar, wenige Tage nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Husni Mubarak, ließ Kairo wieder stundenweise die Ein- und Ausreise von Palästinensern zu.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 / 
  • DP
    Daniel Preissler

    Joseph, nur Tel Aviv, nicht Jerusalem!

    Die werden doch ihre eigene Stadt nicht kaputt machen wollen... d;-)

  • E
    end.the.occupation.real

    Die Ägypter wollen offensichtlich nicht weiter im Kielwasser Israels und deren Proxy - den USA - mitschwimmen.

     

    Auch wenn die Motive Ägyptens garantiert nicht koscher sind - so zeigt die Sache doch, dass die Zeit gegen den einzigen antiarabischen Staat im Nahen Osten arbeitet.

     

    Insofern ungeachtet der Motive eine gute Nachricht.

  • S
    shabak

    Über die Folgen dieser Entscheidungen werden sich in naher Zukunft die Militärindustrien vor allem in den USA freuen. Und diesmal wird es richtig zur Sache gehen, nicht so ein kleines Scharmützel wie 2009!

  • J
    Joseph

    Diese Grenzöffnung ist eine tolle Idee. Dann können sich die Hamas-Terroristen endlich richtig mit Waffen und Munition eindecken. Bald könnten sie auch Katjuscha-Raketen haben (wie die Hisbollah), womit sie dann Tel Aviv und Jerusalem treffen könnten.

  • K
    karim

    Der Ausdruck Geistes Kind, der oft in Verbindung mit rechten Gedankengut gebraucht wird, passt ja wohl eher zu Israel, dessen Propagandisten von den Palästinensern die unter anderem nach Gaza vertrieben worden sind, verlangt, dass sie Israel als ethnisch als``Jüdischen Staat``anerkennen.

  • E
    end.the.occupation

    Die palästinensische Besatzung von jüdischem Land muss endlich beendet werden! Es muss endlich ein Großisrael entstehen!

  • M
    max

    Sinnvolle Aktion. Die Isolation des Gaza-Streifens ist kein Zustand und die Frage, warum Ägypten dabei mitspielte war schon lange nicht mehr sinnvoll zu beantworten.

    @ H. Kröper: Nicht andeuten, aussprechen! Was wollen Sie uns denn mitteilen? "Alles Antisemiten", weil sie es wagen, eine israelische Blockade unwirksam zu machen.

  • B
    Binmama

    Endlich.... da bin ich so froh für Gaza....

     

    an Henner.... wes Geistes Kind???? Ich hoffe eine Administration die sich auf die

    Seite der Unterdrückten, Bestohlenen und Entrechteten stellt.

     

    Da stehe ich grundsätzlich... wenn ich in Nazideutschland gelebt hätte, hätte ich

    wahrscheinlich auf der Seite der unterdrückten, entrechteten Juden gestanden.

    Aber nicht für EWIG... nur so lange bis sie selber zu Unterdrückern, Landdieben und Mördern werden... da können die Israelis lange Opfer gewesen sein.

  • M
    Marcus

    Es solte auch nicht unerwähnt bleiben das Israel Lebensmittel und Medikamente(wenn auch nicht alle) weiterhin passieren läst. Es ist also nicht so als ´wenn versucht wird den Gaza auszuhungern. Leider Vermittelt der Artikel diesen Eindruck. Es werden aber alle Militärisch verwendbaren Güter blockiert, wozu leider auch viele nützliche Dinge wie Baumaterial gehören.

  • B
    Binmama

    Endlich... das hatte ich erhofft für Gaza....

     

    an Henner.... hoffentlich eine die auf Seiten der Unterdrückten, Bestohlenen, den Entrechteten stehen....

    ich habe damals noch nicht gelebt aber ich hoffe ich hätte im Nazideutschland auf Seite der Unterdrückten Juden gestanden.... wenn diese sich zu Unterdrückern entwickeln, wende ich mich ab von ihnen...

  • HK
    Henner Kröper

    Der Grenzübergang von Ägypten in den Gazastreifen in Rafah soll ab Samstag geöffnet werden.

    Und jetzt liebe Leser, bitte mal genau nachdenken. Wes Geistes Kind ist die "Neue" Ägyptische Administration?