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Archiv-Artikel

Blind durch Berlin

Auto fahren nach Gehör am Brandenburger Tor

BERLIN dpa/taz ■ Dass Berliner nicht Auto fahren können, wissen die leidgeprüften Fußgänger in der Hauptstadt schon länger. Deshalb kann es niemanden verwundern, wenn die Nachrichtenagentur dpa am Sonntag eine Tickermeldung mit dem Titel überschreibt: „Blinde Autofahrer am Brandenburger Tor“. Man sieht es schon vor sich, wie das Wahrzeichen Berlins krumm und schief gefahren wird, weil wieder mal Berliner Autofahrer den Weg nicht fanden und mit dem Brandenburger Tor kollidierten. Etwas allerdings verwundert es dann schon, dass die Meldung tatsächlich von blinden Autofahrern handelt: Rund 280 Blinde durften am Sonntag von 9 bis 18 Uhr vor dem Brandenburger Tor Proberunden drehen. Was im Berliner Verkehr ohnehin keiner mehr merkt. Mittlerweile fahren in der Hauptstadt sowieso die meisten Automobilisten nur noch nach Gehör.