: Blausäuretank in den USA explodiert
■ 3.500 Menschen evakuiert / Umweltbehörden haben Probleme mit stillgelegter Chemiefabrik im US-Staat West-Virginia / Mehrere tausend Fässer mit Altlasten müssen noch beseitigt werden
Nitro (ap) - Nach der Explosion eines wahrscheinlich mit hochgiftiger Blausäure gefüllten Großtanks wurden etwa 3.500 EinwohnerInnen der Kleinstadt Nitro im US-Staat West -Virginia evakuiert. Der Sprecher der Bundesumweltbehörde, Harold Yates, teilte mit, am Sonntag hätten die Evakuierten, die in einem Umkreis von einem Kilometer von der Unglücksstelle wohnen, nach mehreren Stunden in ihre Häuser zurückkehren dürfen. Es könnten aber bei der weiteren Sanierung der Unglücksstelle erneute Evakuierungen nötig werden. Blausäure wirkt bereits in einer Konzentration von 50 Milligramm tödlich. Die Explosion hat die Umweltbehörde vor erhebliche Probleme gestellt.
Die Fabrik im „Chemietal“ Nitros - am Ufer des Kanawah -Flusses haben sich mehr als zwei Dutzend Chemiefirmen niedergelassen - war im Juni dieses Jahres stillgelegt worden, weil den Arbeitern die Löhne nicht mehr ausbezahlt werden konnten. Die Umweltbehörden müssen als Altlasten mehr als 3.400 Fässer mit Chemikalien beseitigen. Die meisten Fässer tragen keine Aufschrift und viele sind verrostet, sagte Yates. Bei den Aufräumarbeiten könnte es noch Überraschungen geben, fügte Yates hinzu. Am wichtigsten sei die Räumung eines mit einer hochentzündlichen und hochgiftigen Flüssigkeit gefüllten 34.000-Liter-Tanks und eines Lagers, das mit einem mit Wasser heftig reagierenden Stoff gefüllt sein soll.
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