: Blattgold an der Spree: Berlins Indian Summer geht in die Verlängerung
Herrlich, wenn das Chlorophyll den Geist aufgibt. Wenn die Chromoplasten mit Carotinoiden und Anthocyanen protzen. Dann endlich ist Herbst, goldener Herbst. Damit das sterbende Laub aber einen richtig großen letzten Auftritt hat, bedarf es auch geeigneter Wetterbedingungen: viel Sonne, kalte Nächte, etwas Regen, kein Sturm. Rotes Laub gibt es im Berliner Herbst übrigens eher wenig. Linden, Eichen und Kastanien färben sich eben gelb, wenn’s an der Zeit ist. Nur zwischen Reichstag und Kanzleramt leuchtet es derzeit flächendeckend feuerrot: Dort säumen 900 Import-Eichen die Wege: Bei den an der farbenfrohen Ostküste der USA (Indian Summer!) beheimateten Bäumen handelt es sich um „Sumpfeichen“, die allerdings auf Wunsch des seinerzeit amtierenden Bundeskanzlers Helmut Kohl einfach in „Spree-Eichen“ umetikettiert wurden. Sumpf hin, Sumpf her, auch die kommenden Tage bleiben bunt. Nicht verpassen! FOTO: DDP