■ Soundcheck: Björk
Gehört: Björk. Nie war es wertvoller, sich nicht auf MTV zu verlassen - Gefühl für ein Debut zu entwickeln ist nur live möglich. Björk kam im zuckerwürfelweißen Ensemble aus feinstem Pariser Zwirn, beiläufig getragen wie ein Sweatshirt. Wer, wie sie am Montag in der Großen Freiheit, vom ersten Entzücken an voll da ist, darf auch früh wieder gehen. Begleitet von einer beachtlichen Band brachte sie Weltmusik mit Galliano-Effekt zu Gehör. Oder ihre House-Musik - die war das Beste zum Bewegen seit langem. Doch Mitsingen und Tanzen duldete das Publikum nur widerwillig. Wie schon Judy Garland, singt Björk davon, daß es zu Hause am schönsten ist. Viel Punk ist ihrem Debut als Solistin auch live nicht geblieben. Wer ihrer Ex-Band, den Sugarcubes nachtrauerte, für den war diese Björk sicher viel zu unterhaltsam. „I believe in beauty, venus as a boy.“ Wer der Tagtraumtänzerin Björk je beim Braten eines Spiegelei in ihrer Märchenküche zuschauen durfte, weiß: So dicht an die Herzen von Fremden kommt man als Sängerin nicht mit Koketterie. David Abel / Foto: JMS
Heute abend: Incognito. Nicht mehr ganz Unbekanntes zwischen Jazz und Pop im
Docks, 20 Uhr
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