Bildungsstreik: FU-Besetzer und Unileitung auf Konfrontationskurs
Nach zehn Wochen Besetzung wird der Ton der FU-Leitung rauer. Die Besetzer suchen derweil nach neuen Wegen.
Wenn die Leitung der Freien Universität (FU) ernst macht, dann wird die Besetzung des Hörsaals 1A in der Silberlaube keine drei Monate alt. Ein Vertreter des Rechtsamtes der Unileitung habe am Freitag angekündigt, dass die Besetzung noch eine Woche lang geduldet werde, teilten die studentischen Besetzer mit. Ein für Samstag Morgen geplantes Gespräch mit Kanzler Peter Lange sei von der Uni abgesagt worden, einen neuen Termin gebe es noch nicht. Studierende hatten den Hörsaal am 11. November besetzt, um für Bildungsreformen zu demonstrieren.
In dem bald nach Beginn der Besetzung entstehenden Konflikt geht weniger um den Hörsaal als um dessen Foyer. "Uns wurde ungefähr zum sechsten Mal gesagt, dass wir das Foyer räumen sollen, da es sonst ernst zu nehmende Konsequenzen gibt", sagt Constantin, einer der Besetzer. Die zeigen sich zunächst entspannt. Sie vermuten: Die Unileitung hoffe, dass sich die Besetzung in den bevorstehenden Semesterferien von selbst auflöst. Das Präsidium war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
"Wir haben schon mehrmals entschieden, dass wir nicht aus dem Foyer rausgehen", sagt Constantin. Die Räumlichkeiten seien wichtig, um andere Studenten zu erreichen. "Sonst nimmt uns doch niemand mehr wahr." Tatsächlich müssen sich die Studierenden derzeit darüber klar werden, ob die Besetzung noch etwas erreichen kann - und falls nicht, wie sie sich beenden lässt. Dass es seitens der Unileitung eine wegweisende Entscheidung im Sinne der Studierenden gibt, die es ermöglichen würde, die Besetzung spontan für erfolgreich und beendet zu erklären, gilt als unwahrscheinlich. "Das Präsidium redet ja nicht mal wirklich mit uns", kritisiert Constantin.
Am Sonntag Abend sollten daher verschiedene Handlungsmöglichkeiten debattiert werden - unter anderem eine Fortsetzung in den Semesterferien und die Möglichkeit, die Arbeit in Alternativräumen fortzusetzen.
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