: Bildungspolitische Notizen
Rund zwölf Milliarden Mark sollen in den nächsten Jahren in den Hochschulbau investiert werden. Von 1988 bis 1991 ist davon ein Anteil von 9,3 Milliarden Mark zur Verbesserung der Infrastruktur der Hochschulen sowie für den Ausbau der Bibliotheken vorgesehen. Dies geht aus dem „Rahmenplan für den Hochschulbau“ hervor, der jetzt von dem gemeinsamen Planungsausschuß von Bund und Ländern in Bonn verabschiedet wurde.(taz) Die Auswahlgespräche für Medizin–Studienbewerber hätten lediglich einen „vorbereitenden Charakter“ für die „endgültige, materielle Auswahlentscheidung“ des Hochschulrektors. Mit diesem Urteil griff jetzt der Verwaltungsgerichtshof Baden–Württemberg den „viel beklagten“ Befürwortern der Auswahlgespräche unter die Arme. (taz) Das Konzept für den Arzt im Praktikum platzt vielleicht doch noch: Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth (CDU) sagte in Hannover, daß die geplante Einführung eines 18monatigen Praktikums im Anschluß an das Staatsexamen nicht stattfinden wird, wenn nicht bis spätestens Ende des Jahres eine genügende Anzahl von Praktikumsplätzen vorhanden ist. (taz) Entgegen allen Beteuerungen der nordrhein– westfälischen Wissenschaftsministerin Anke Brunn (SPD) werden auf kaltem Wege doch noch Studiengebühren eingeführt: Die Bonner Biologie– und BotanikstudentInnen sollen künftig Kursgebühren für ihre Praktika bezahlen. So werden den StudentInnen bspw. 189 Mark für das Praktikum „Angewandte Mikrobiologie“ aus der Tasche gezogen. Der Bonner Uni–Kanzler Wahlers soll die Institute zu diesem Schritt mit der Aussicht auf anderweitige kräftige Finanzspritzen ermutigt haben, ist aus dem betroffenen Institut zu hören. (taz) Mitglieder des Düsseldorfer „Aktionsforums gegen die Abitur–Deform“ haben am Donnerstag letzter Woche das nordrhein–westfälische Kultusministerium besetzt. Sie protestierten damit gegen die Schulentlassung des Düsseldorfer Gymnasiasten Stefan Wiedemann. Wiedemann war anläßlich einer Streikaktion am Lessing–Gymnasium während der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) in Dortmund von der Schule verwiesen worden. Nähere Begründung: Er soll die Autorität des Schulleiters untergraben haben. (taz) Mit einem offenen Brief an den hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst protestiert die Fachschaft evangelische Theologie Marburg gegen die auf fünf Jahre bemessene Sperrung einer C 2–Professur im Fachgebiet Sozialethik. Beigelegt sind dem Brief 438 Stimmzettel von Studenten, die für eine sofortige Aufhebung der Sperrung votieren. Man hatte in der Hochschulverwaltung die Emeritierung des bisherigen Professors zum Anlaß genommen, eine Sperrung zugunsten einer Professur für Kirchengeschichte auszusprechen. (taz) Die Raumnot der Kinderschule Hamburg. trifft bei den Behörden auf Unverständnis. Bereits im Oktober des letzten Jahres hatte die Schulinitiative, die als freie Schule innerhalb einer Regelschule arbeitet, den Schulsenat auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, das Schulmodell zum Schuljahr 87/88 zweizügig durchzuführen. Da bis jetzt noch keine Reaktion der Behörde vorliegt, richtet man sich bei dem Schulprojekt auf wie auch immer geartete Selbsthilfemaßnahmen ein.(taz) Termin:Leben von Luft und Wissenschaft ist der Titel einer Tagung über wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte, die die Gewerkschaft ÖTV vom 30. September bis zum 2. Oktober in Berlin durchführt. Anmeldungen bis zum 31.7. an: ÖTV Berlin, Abt. Wissenschaft und Forschung, Rosa Maria Mutter, Joachimsthaler Str. 20, 1000 Berlin 15.
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