: Bildung statt Beton
Betr: „Osterholzer Erlebnisgesellschaft“, taz Bremen vom 28.02.04
Wieder eine Bremer Posse: Da soll der schwindsüchtige Sender Radio Bremen für viel Steuer- und Gebührengeld ins Faulenquartier umgebettet werden. Mit dem Sendesaal am bestehenden Ort wird dann wieder – wie bei der Stadthalle – ein Stück erinnerungswürdiger Bremer Vergangenheit geopfert. Und dem Fernsehen in Osterholz folgt ein dummer „Erlebnis-Park“ á la Space Park. Wäre es nicht besser, mit dem Geld bestehende Kultureinrichtungen an ihrem angestammten Ort zu sichern und zu fördern – Bildung statt Beton? Die Aufwertung Radio Bremens auf das ehemalige Niveau – ich erinnere an „Radio Bremen II“, entschieden erfolg- und geistreicher als „NordWestRadio“ – würde Bremens Image als Kulturhauptstadt wesentlich mehr nützen als eine weitere kulturelle und – absehbar – bauliche Investitionsruine an der Weser.
MANFRED OSTHAUS, Bremen