Bildung für Migranten : GAL legt Konzept für Integration vor
Angesichts erneut schlechter Pisa-Noten für Hamburg und der Krawalle junger Einwanderer in Paris fordert die GAL-Fraktion mehr Beteiligung für Migranten. Unter dem Titel „Formel Vielfalt“ stellte die grüne Opposition gestern Handlungsstrategien vor. Sie legen den Schwerpunkt auf die Verbesserung der Ausbildung von Kindern. Bildungschancen, kritisierte Fraktionschefin Christa Goetsch, hingen immer noch von der ethnischen Herkunft ab. Das hiesige Kita- und Schulsystem benachteilige Migranten strukturell.
Um Abhilfe zu schaffen, schlägt die GAL die Förderung von Kindern und Eltern unter einem Dach vor: In Kitas müssten Sprachkurse und Fortbildungen für Eltern angeboten werden, um diese besser zu erreichen. Nötig sei zudem, den mit fünf Prozent viel zu niedrigen Anteil von Migranten unter den Erzieherinnen und Erziehern zu vervierfachen. Für die Schulen wird eine stärkere Förderung in Deutsch und der Muttersprache gefordert. Alle Lehrer sollten befähigt werden, die deutsche Sprache zu lehren. Ein „frühes Aussortieren“ von Migranten würde in einer neunjährigen Grundschule verhindert.
Vom CDU-Senat veröffentlichte Zahlen aus dem Jahr 2004 belegen, dass Migranten es immer schwerer haben, Hamburger Bildungseinrichtungen erfolgreich zu durchlaufen oder dort einen Platz zu finden. So sank der Anteil der Migrantenkinder in den Kitas zwischen 2000 und 2003 von 21 auf 16,8 Prozent. Später schaffen es viele nur auf Förder- oder Hauptschule: Beträgt der Migrantenanteil an der Gesamtschülerschaft rund ein Drittel, ist er in den Hauptschulen mit 35 bis 37 Prozent seit Jahren höher. In den Förderschulen ist der Anteil der Zuwandererkinder mit mehr als 40 Prozent ebenfalls überproportional hoch. Im Gegenzug schaffen es immer weniger aufs Gymnasium: Zuletzt sank ihr Anteil von 12,1 Prozent im Schuljahr 2001/2002 auf zehn Prozent in 2003/2004. wei