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Bezug zum Betrug

Gordon Banks, der Brexit und der Fußball

Ist es nicht das allerletzte schicksalhafte Symbol, dass der Brexit die dümmste Idee des Jahrtausends ist: The Banks of England ist tot! Das war der Spitzname von Gordon Banks, der am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Stoke-on-Trent verstarb. „So sicher wie die Bank von England“, lautete einst eine deutsche Redewendung, die auf den englischen Weltmeistertorwart von 1966 umgemünzt wurde. Banks stand beim berühmten Wimbley-Tor zwischen den Pfosten, das heute noch für massive Diskussionen zwischen Engländern und Deutschen sorgt. Niemals war der Ball zum Drei-zu-zwei drin! Und zur Strafe für den Betrug gab es für die Engländer seither keinen WM-Titel mehr. Oder wie es im legendären Song „Three Lions (Football’s Coming Home)“ heißt: „Thirty years of hurt“ – ersetze „thirty“ durch „fourty“, „fifty“, „sixty“ et cetera. Die Engländer werden ewig den Schmerz fühlen, nie wieder Weltmeister zu werden, in Zukunft allein wegen des Brexits, dessen historischer Betrug sie endgültig an den Rand der bekannten Welt katapultiert, totally isolated. Und so ist alles, von Banks bis Brexit, vor den anstehenden deutsch-englischen Fußballwochen in der Champions League miteinander symbolisch verknüpft. Das ist so sicher, wie die Bank of England nicht mehr sicher ist.

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