: Bezirke protestieren
■ Flüchtlinge nicht in Turnhallen
Angesichts des bevorstehenden Flüchtlingsstromes aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Berlin hat die Charlottenburger Bezirksstadträtin Karla Werkentin ein Eingreifen der Senatsverwaltung für Soziales gefordert. Es sei „ein Skandal“, daß wieder Turnhallen für Flüchtlinge geräumt werden müßten. In einer Presseerklärung rief sie Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) dazu auf, leerstehende Bürogebäude, Kasernen oder alliierte Wohnungen bereitzustellen.
Die Senatsverwaltung für Soziales verwies auf die Zuständigkeit der Bezirke. Anders als Asylbewerber seien Flüchtlinge aus Ex- Jugoslawien „Bezirksangelegenheit“, so Sprecherin Hermanns. Mit den am Mittwoch bekanntgegebenen Schätzzahlen von vier- bis sechstausend monatlich zu erwartenden Flüchtlingen habe man nicht „Alarm schlagen“, sondern nur einen Hinweis an die Bezirke geben wollen, sich auf den Zustrom einzustellen. Die Sozialstadträte einigten sich gestern, daß Charlottenburg und Hohenschönhausen zunächst die Erstaufnahme von Flüchtlingen regeln. Beide Bezirke stellen zusammen etwa 470 Plätze zur Verfügung. Die ankommenden Flüchtlinge könnten dort aber nur die ersten Tage untergebracht werden. dpa
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