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Bewaffnete Banden in NigeriaWieder Schulkinder entführt

Angreifer haben 140 Schüler aus einem Internat im Nordwesten Nigerias entführt. Dort war es bereits der vierte Angriff dieser Art in diesem Jahr.

Katsina, Nigeria im Dezember 2020: Schuljungen nach ihrer Freilassung Foto: Sunday Alamba/ap

Kaduna afp | Bewaffnete Angreifer haben im Nordwesten Nigerias 140 Schüler aus einem Internat entführt. Von 165 Schülern, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Internat aufgehalten hätten, seien nur 25 den Entführern entkommen, sagte der Lehrer Emmanuel Paul von der betroffenen Bethel Baptist High School im Bundesstaat Kaduna am Montag der Nachrichtenagentur AFP. „Wir haben keine Ahnung, wohin die Schüler gebracht wurden.“

Die bewaffneten Männer seien über einen Zaun geklettert, um auf das Schulgelände zu gelangen, berichtete Paul. „Alles deutet darauf hin, dass sie zu Fuß gekommen sind.“

Ein Polizeisprecher bestätigte den Angriff auf das Internat am frühen Montagmorgen. Zur Zahl der entführten Schüler machte er keine Angaben. Eine Rettungsaktion sei im Gange.

Seit Jahren mehren sich im Norden und Zentrum Nigerias die Angriffe krimineller Banden. Die von den Behörden als „Banditen“ bezeichneten Gruppierungen entführen Schulkinder und Studenten, um Lösegeld zu erpressen, und sind auch für Plünderungen und Viehdiebstähle verantwortlich.

Der Angriff auf die Bethel Baptist High School war bereits der vierte dieser Art in Kaduna seit Dezember. Insgesamt wurden in Nigeria in den vergangenen acht Monaten mehr als tausend Schüler und Studenten entführt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in der Gewalt ihrer Entführer.

Die Banden handeln vornehmlich aus finanziellen Motiven. Es gibt jedoch wachsende Bedenken, dass sie mit Dschihadisten kooperieren könnten. Diese kämpfen seit Jahren für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias.

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