■ MAINZER STRASSE: Bewährungsstrafe
Berlin. In einem Prozeß um die Ausschreitungen bei der Räumung besetzter Häuser in der Mainzer Straße vom November 1990 wurden gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten zwei Brüder aus Chile zu Bewährungsstrafen von sechs und 15 Monaten verurteilt. Der 24jährige Angeklagte wurde des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall sowie Widerstandes schuldig gesprochen. Sein 27jähriger Bruder wurde wegen Beihilfe bestraft.
Damals sollen die Studenten von einem Dach Steine auf Polizisten geworfen haben. Sie bestritten die Vorwürfe. Sie seien lediglich in Panik vor der Polizei auf das Dach geflüchtet. Das Gericht folgte hingegen den belastenden Aussagen von zwei Polizeibeamten. Demnach hatte der jüngere Angeklagte zwei bis fünf Steine geworfen. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert, die Staatsanwaltschaft für beide Studenten zwei Jahre Haft ohne Bewährung.
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