Bevölkerungszahl leicht gestiegen: Zuwanderer sorgen für Wachstum
Die deutsche Bevölkerungszahl ist erstmals seit Jahren wieder leicht angestiegen. Das Wachstum ist der Zuwanderung zu verdanken. Die Geburtenzahl sank hingegen weiter.
WIESBADEN afp | Zum ersten Mal seit neun Jahren ist die Bevölkerung Deutschlands wieder gewachsen. Die Einwohnerzahl stieg zum Ende des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,1 Prozent auf 81,8 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Es die erste Zunahme seit 2002.
Hauptgrund für das Bevölkerungsplus im einwohnerreichsten Land Europas sei die Zuwanderung gewesen, teilten die Statistiker mit. Die Zahl der Zuzügler erhöhte sich im Jahr 2011 gegenüber 2010 kräftig um 160.000 auf 958.000, während die Zahl der Auswanderer nur leicht um 8000 auf 679.000 stieg. Der sogenannte Wanderungsüberschuss belief sich damit auf 279.000; ein ähnlich hoher Wert war den Angaben zufolgen zuletzt 2001 erreicht worden.
Die Zahl der Geburten in Deutschland war dagegen auch 2011 niedriger als die Anzahl der Sterbefälle. Das sogenannte Geburtendefizit vergrößerte sich im vergangenen Jahr gegenüber 2010 um rund 9000 auf etwa 190.000. Demnach wurden in der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Jahr 663.000 Kinder geboren, das waren 2,2 Prozent oder 15.000 weniger als 2010. Die Zahl der Sterbefälle sank parallel um 6000 auf 852.000.
Hinter der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung verbargen sich zudem regional höchst unterschiedliche Trends. Sieben Bundesländer verzeichneten den Angaben zufolge ein Einwohnerplus, dazu gehörten Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie Schleswig-Holstein.
Bayern und Berlin haben den größten Zuwachs
Rückläufig waren die Einwohnerzahlen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und allen fünf ostdeutschen Bundesländern. Den größten Zuwachs aller Länder meldeten Bayern (plus 57.000) und Berlin (plus 41.000), das größte Minus gab es in Sachsen-Anhalt (minus 22.000) und Thüringen (minus 14.000).
Die Statistik fusst auf den Daten der Meldeämter. Sie berücksichtigt alle Personen, die bei den Behörden gemeldet sind. Dazu gehören Staatsangehörige und Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben. Die Statistiken erfassen teils auch Besucher oder Saisonarbeiter, die sich zeitweise in Deutschland aufhalten.
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