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Betrugsdezernat ermittelt in IsraelRücktrittsdruck auf Weizman wächst

Jerusalem (dpa) – Die Forderungen nach einem Rücktritt des wegen möglicher Geldgeschenke unter Druck geratenen israelischen Präsidenten Eser Weizman sind am Freitag lauter geworden. Weizman (75), gegen den das israelische Betrugsdezernat seit Donnerstag auch strafrechtlich ermittelt, wurde unter anderem von seinem Parteifreund und Justizminister Jossi Beilin aufgefordert, für die Dauer der Untersuchung sein Amt ruhen zu lassen. Ministerpräsident Ehud Barak drückte sich diplomatischer aus und sagte, Weizman werde „selbst wissen, wie er sich angesichts der Ermittlungen verhalten muss“. Am Donnerstagabend hatte Wohnungsbauminister Jitzhak Levy seine Forderung nach Weizmans Rücktritt erneuert.

Weizman selbst lehnt bisher einen Rücktritt kategorisch ab. Er hat bislang zugegeben, umgerechnet rund 560.000 Mark von dem französischen Industriellen Edouard Saroussi erhalten und gegenüber dem Finanzamt verschwiegen zu haben.

Einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Tageszeitung Jedioth Achronoth zufolge fordert inzwischen auch eine knappe Mehrheit der Bevölkerung (41 gegen 39 Prozent) die Demission des bisher sehr beliebten Politikers.

Nach Ermittlungen der Staatsanwälte und Medienberichten soll Weizmann zwischen 1983 und 1992 von Saroussi bis zu 1,8 Millionen Mark erhalten und dem Finanzamt nicht erklärt haben. In dieser Zeit war der Politiker bereits Abgeordneter des israelischen Parlaments, der Knesset. Die Geschäftsbeziehungen sollen über das Jahr 1993 hinaus angehalten haben. Steuerfahnder und Polizei haben eine Nachrichtensperre über die Ermittlungen verhängt. Israelisches Recht schreibt vor, dass ein Abgeordneter seine Einkünfte offen legt.

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