: Betreutes Wohnen für psychisch Kranke
■ Ein Modell der Bremer Arbeiterwohlfahrt im Süden der Stadt
Meta B. ist psychisch krank. Lange Zeit hat sie in einer Klinik gelebt, hat dort versucht, mit Hilfe von therapeutischer und medizinischer Behandlung inr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nun soll sie erneut auf eigenen Beinen stehen können.
Die Patientin hat vor ihrem Klinikaufenthalt in der Neustadt gelebt. Und da sie dorthin auch wieder zurück möchte, wendet sich der Sozialdienst des Krankenhauses an die Arbeiterwohlfahrt. Der Verband hat nämlich im Bremer Süden ein Versorgungssystem „Betreutes Wohnen für psychisch Kranke“ aufgebaut. Ein Team aus sechs Mitarbeiter(inne)n aus dem sozialpädagogischen bzw. sozialtherapeutischen Bereich sowie eine Verwaltungskraft versorgen mittlerweile vier Wohngruppen und fünf Einzelpersonen. Betreutes Wohnen soll psychisch Kranken helfen, sich vor allem nach einem Klinikaufenthalt wieder in den Stadtteil zu integrieren. Auf individuelle Wünsche wird besonders Rücksicht genommen. Die AW betreut Einzelne und Paare, aber auch Wohngruppen und Wohngemeinschaften. Das Alter spielt keine Rolle. Die künftigen Klienten müssen allerdings ein Gutachten vom Sozialdienst eines Krankenhauses oder vom Sozial -Psychiatrischen Dienst vorweisen können, in dem Art, Umfang und Finanzierung der Betreuung festgelegt sind. In Einzelgesprächen kümmern sich dann die Mitarbeiter um den neuen Bewohner, gemeinsam suchen sie ein neues Zuhause, legen die Art der unterstützenden Hilfsangebote fest. Ziel des AW-Projektes „Betreutes Wohnen“ ist es, daß die Bewohner irgendwann einmal wieder selbstständig in ihrem Stadtteil leben können. Die Hilfen sind denn auch ganz praktisch: beim Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen, beim Geldumgang und bei der Strukturierung des Tagesablaufes. Für Freizeitaktivitäten stehen die Angebote des „Klamottencafes“ der Bremer Werkgemeinschaft zur Verfügung, mit der die AW genauso wie mit allen anderen ambulanten Diensten eng kooperiert. Die Zusammenarbeit wird noch dadurch erleichtert, daß das Mitarbeiter-Team des AW-Projektes ihre Büro- und Besprechungsräume über dem „Klamottencafe“ in der Langemarckstr. 206 jetzt beziehen konnten. Das Büro will Anlaufstelle sein und zwar sowohl für die bereits Betreuten als auch für psychisch kranke Frauen und Männer, die sich für diese Form des Betreuten Wohnens interessieren. Die Aw -Mitarbeiter sind Montags bis Freitags in der Zeit von 9 bis 17 unter der Telefonnummer 507410 erreichbar. Übrigens: ein großes Problem stellt die Suche nach geeignetem Wohnraum für die zur Zeit entstehenden Wohngruppen dar.
Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an: taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1
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