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Archiv-Artikel

Betr.: kinotaz nord

A

A Scanner Darkly USA 2006, R: Richard Linklater, D: Keanu Reeves, Robert Downer Jr. / Originalfassung ohne Untertitel

“Selbst in der kuriosen Geschichte der Verfilmungen von Philip-K.-Dick-Werken (,Paycheck‘, ,Total Recall‘) nimmt Linklaters Adaption des (angeblich persönlichsten) Dick-Romans eine Sonderstellung ein. Das hat mehrere Gründe, deren augenscheinlichster der graphische Zugang ist. Wie schon bei ,Waking Life‘ vertraut der Regisseur auf die sogenannte Rotoskop-Animations-Technik, mit der es möglich ist, real gefilmtes Material vom Computer ,nachzeichnen‘ zu lassen. Das gibt dem Film nicht nur einen faszinierenden Look, sondern eröffnet zudem die Möglichkeit, technische Tricks ohne kostenintensive CGI umsetzen zu können - insbesondere bei den Effekten, die nötig sind, um die Formwandelfähigkeit der Undercover-Drogenagenten zu visualisieren. Obwohl sich das Script so eng an Dicks Vorlage hält wie keine Adaption bislang und obwohl Richard ,Dazed & Confused‘ Linklater Drogen-Dialoge schreiben kann wie kein anderer, vermag einen der Film ,A Scanner Darkly‘ doch nie so zu faszinieren wie das Buch.“ (evolver) HH

Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz

“,Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ,Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) HB

B

Der Baader Meinhof Komplex Deutschland 2008, R: Uli Edel, D: Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu

„Das Sachbuch von Stefan Aust wurde als großes Kino adaptiert, das zugleich analytisch sowie differenziert erzählt. Die Gewaltszenen werden mit den Mitteln von Actionfilmen inszeniert; die Show-Werte machen aber nie die Inhalte vergessen. Der Film versucht, sowohl den Terroristen wie auch den Vertretern der Staatsgewalt gerecht zu werden, indem er beide Seiten mit einer ähnlich objektiven Distanz beschreibt. Dies ist ein historischer Film über die jüngste bundesdeutsche Vergangenheit, und als solcher scheint er beeindrukkend authentisch. Von der Ausstattung über Kostüm, Make-up bis zur Sprechweise der einzelnen Protagonisten wirkt das alles wie aus einem Guss. Und so hat Uli Edel hier einen Film in der Tradition von Constantin Costa-Gavras gemacht: Der „Baader Meinhof Komplex“ ist zugleich politisch und spannend.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Babylon A. D. USA/Frankreich 2008, R: Mathieu Kassovitz, D: Vin Diesel, Melanie Thierry

„Osteuropa in der nahen Zukunft: Der Söldner Toorop erhält den Auftrag, ein Mädchen und ihre Aufpasserin aus der Krisenregion illegal nach New York zu schmuggeln. Doch an der vermeintlichen Jung-Nonne sind viele interessiert, Gewalt, Korruption und Gegenspieler machen die Reise bald zum Himmelfahrtskommando. Trotz schöner Ideen, leidlich rasanter Action-Sequenzen und Gastauftritten von Herrn Depardieu und Frau Rampling ist Kassovitz‘ Film so konfus wie berechenbar. Auch für das große Genre-Spektakel reicht es leider nicht.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Back to Africa Österreich/Deutschlandd 2008, R: Othmar Schmiderer

„Singend und tanzend beschwören sie die Magie des schwarzen Kontinents und zaubern in der Zirkusshow ‚Afrika! Afrika!‘ von André Heller ein ‚Paradies der Lebensfreude‘ auf die Bühne: Fünf der Artisten begleitet Othmar Schmiderer ein Jahr lang, wobei die Besuche in der Heimat im emotionalen Zentrum stehen. Endlich ein echter Dokumentarfilm, möchte man jubeln: ohne betuliche Off-Kommentare und vordergründig gestrickte TV-Dramaturgie. Dafür mit Mut zur Langsamkeit und einer Nähe zu den Menschen, die den Zuschauer mitnimmt in das bi-kontinentale Leben der Künstler.“ (Cinema) HB, KI

Barton Fink USA 1991, R: Joel &Ethan Coen, D: John Turturro, John Goodman

“Ein New Yorker Bühnenautor gerät als Drehbuchautor in Hollywood in eine Schaffenskrise, wird in einen Mord verwickelt und durch einen Serienmörder mit bedrohlichen Ereignissen konfrontiert, denen er gerade noch mit heiler Haut entrinnen kann. Eine rabenschwarze Komödie, als filmische Achterbahnfahrt inszeniert, die dem Zuschauer den festen Boden unter den Füßen zu entziehen versucht. Perfektes Unterhaltungskino mit glänzenden Darstellern und beeindruckenden visuellen Effekten.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Der Boxer 3D-so werden Helden gemacht Kanada 2007, R: Pierre Lachapelle

„Der IMAX-Film zeigt, wie ein virtueller Leinwandheld entsteht.“ (Cinema) HB

Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger? USA 2008,R: Ethan Coen, Joel Coen, D: George Clooney, Frances McDormand

„Nach ihrem düsteren Meisterwerk „No Country for Old Men“ schlagen die Coen-Brüder wieder lustig-leichte Töne an. Für ihre Komödie, die sich u.a. gewitzt bei den Elementen des Agentenfilms bedient, versammelten sie eine Riege prominenter und gut aufgelegter Darsteller, von Brad Pitt über John Malkovich zu ihren Lieblingsmitwirkenden George Clooney und Frances McDormand.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

C

Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian von Narnia USA 2008, R: Andrew Adamson, D: Ben Barnes, William Moseley

„Der Prinz ist ein hübscher Bursche und hat daher viele Neider, die ihm nicht nur die Locken, sondern gleich den Kopf abschneiden möchten. Doch vier bleichgesichtige britische Kinder eilen ihm zu Hilfe. In Andrew Adamsons zweiter ‚Narnia‘-Verfilmung, beruhend auf den legendären Fantasy-Romanen von C. S. Lewis, reisen Londoner Teenager während des Zweiten Weltkriegs ins Königreich Narnia. Im Gegensatz zu den Helden bedauert der Zuschauer bald, keine Zeitreiserücktrittsversicherung abgeschlossen zu haben - so sehr nerven manche der Figuren, etwa die fechtende Maus Reepicheep, der man den Kater aus „Shrek“ an den Hals wünscht.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL

Cinemania Deutschland 2002, R: Stephen Kijak, Angela Christlieb

“Dokumentarfilm, der fünf New Yorker porträtiert, die sich mit Haut und Haar dem Kino verschrieben haben und ihren Tagesablauf minutiös planen, um möglichst viele Filmvorführungen wahrnehmen zu können. Er beschreibt ihre Gewohnheiten, Lieblingsfilme und Träume und stellt ihre Verschrobenheiten ebenso wie jene Sachzwänge vor, die eine solch fokussierte Existenz in Form von finanzieller Not, Räumungsklagen oder Schlaflosigkeit mit sich bringt. Eine Reflexion auch über das Leben in Scheinwelten, geprägt von unverhohlener Sympathie für die Charaktere.“ (filmdienst) H

Couscous mit Fisch Frankreich 2007, R: Abdel Kechiche, D: Mohamed Benabdeslem, Farida Benkhetache

„So berühmt und so unverwechselbar wie Fatih Akin in Deutschland ist Abdellatif Kechiche in Frankreich: Die Filme des einen wie des anderen sind geprägt von der Erfahrung und dem Selbstverständnis einer muslimisch geprägten Gesellschaft; in Frankreich stammen die Traditionen im Wesentlichen aus Nordwestafrika. Kechiche, 48, Sohn tunesischer Einwanderer, erzählt in ‚Couscous mit Fisch‘, wie ein alternder Werftarbeiter in einer südfranzösischen Hafenstadt unter schäbigen Vorwänden auf die Straße gesetzt wird und wie er in diesem Augenblick, als er nichts mehr zu verlieren hat, auf die abenteuerliche Idee verfällt, ein abgewracktes Schiff am Quai in ein Restaurant für Spezialitäten aus seiner Heimat zu verwandeln. Es ist das Projekt eines Narren, doch es bringt eine entwurzelte und zerrissene Großfamilie allmählich wieder zusammen, und Kechiches suggestive, geduldig genaue Erzählung schafft ein filmisches Wunderwerk: Seine Detailfülle und Lebendigkeit überwältigt, doch eine Unterströmung von Einsamkeit und Verzweiflung gibt ihm Tiefe.“ (Der Spiegel) HH

D

The Dark Knight USA 2008, R: Christopher Nolan, D: Christian Bale, Heath Ledger

„Ein nachtschwarzes Drama, das keine strahlenden Helden kennt. Der Joker terrorisiert Gotham City, Batman zweifelt an sich und seiner Rolle, und ein Staatsanwalt versucht, mit legalen Mitteln Recht und Ordnung durchzusetzen. Ein Schatten paranoider Bedrohung und fatalistischer Vorahnung hängt vom ersten Bild an über diesem Film, in dem jede Figur an den Rand der Katastrophe gerät. Ganz bewusst ruft der Film immer wieder gespenstische Erinnerungen an 9/11 hervor und fragt, mit welchen Mitteln man Terror bekämpfen kann.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Dr. Alemán Deutschland 2008, R: Tom Schreiber, D: August Diehl, Marleyda Soto

„‚Dr. Alemán‘ ist eine Abenteuergeschichte über die Gier nach Erfahrung und die Lust, jedes Risiko einzugehen. Grandios spielt August Diehl den jungen Medizinstudenten Marc, der sein praktisches Jahr als Arzt in Kolumbiens Gangster-Metropole Cali absolviert und zwischen die Fronten des Drogenkriegs gerät. Wie der Brasilianer Fernando Meirelles für seinen Film ‚City of God‘ drehte auch der deutsche Regisseur Tom Schreiber mit einheimischen Jugendlichen, so dass ihm immer wieder Szenen von eindringlicher Realitätsnähe gelingen. Pakkend erzählen Schreiber und Drehbuchautor Oliver Keidel von dem Irrglauben, die Regeln einer fremden Gesellschaft brechen zu können.“ (Der Spiegel) H, HH

E

Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz

Als der Film rauskam, fanden es die Deutschen gar nicht lustig, wie Wilder sich da über das geteilte Deutschland lustig machte. In den 80er Jahren wurde er ein großer Erfolg in den Programmkinos, aber da taten die Pointen ja auch nicht mehr weh. (hip) H

Elegy oder die Kunst zu lieben USA 2008, R: Isabel Coixet, D: Sir Ben Kingsley, Penélope Cruz

„Elegy oder die Kunst zu lieben“ ist wohl die erste Altherrenphantasie der Filmgeschichte, die von einer Frau inszeniert wurde. Basierend auf dem Roman ‚Das sterbende Tier‘ von Philip Roth lässt die spanische Regisseurin Isabel Coixet (‚Das geheime Leben der Worte‘) ihren von Ben Kingsley gespielten Helden, einen angejahrten New Yorker College-Professor und Frauenhelden, wie einen eitlen Gockel auf und ab spazieren; doch statt ihm die Federn zu rupfen, treibt sie ihm die jungen Hühner zu. Die schlaue und schöne Studentin Consuela (Penélope Cruz) hat es ihm besonders angetan. Wenn die Regisseurin Cruz vor der Kamera drapiert, mit nichts als Stöckelschuhen bekleidet, betrachtet sie ihre Hauptdarstellerin mit dem Blick eines Lustgreises.“ (Der Spiegel) H, HH, KI

Die Entdeckung der Currywurst Deutschland 2008, R: Ulla Wagner, D: Barbara Sukowa, Alexander Khuon

Zum Schluss des Films wird tatsächlich der historische Moment gezeigt, an dem Currypulver sich mit Ketchup vermischte und wenig später in einem Hamburger Imbiss die erste Currywurst verkauft und gegessen wurde. Doch wie schon in der Novelle von Uwe Timm ist diese ‚Entdeckung der Currywurst‘ nur der Aufhänger der Geschichte, in der von der Umbruchsituation in Deutschland am Ende des zweite Weltkrieges erzählt wird. Ulla Wagner erzählt ganz klassisch, fast ein wenig behäbig, aber dieser Stil und dieser Rhythmus sind dem Stoff angemessen. Der Film zeigt, wie die Zivilisten in jener Zeit ihren Alltag bewältigten, und dabei kommen all jene Qualitäten zum Vorschein, die auch schon das Buch von Timm ausgezeichneten. So gelingt es, eine Ahnung von dem Lebensgefühl jener Zeit zu vermitteln. Dabei sticht Barbara Sukowa heraus, die mit einer großen Intensität, Glaubwürdigkeit und ganz eigenen, bodenständigen Eleganz eine „proletarische Eva Braun“ verkörpert. (hip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Es war einmal - La belle et la bete Frankreich 1946, R: Jean Cocteau, D: Jean Marais, Joesett Day / Originalfassung mit Untertiteln#“Ein Traumschloss aus Licht und Schatten entwarfen Jean Cocteau und sein Kameramann Henri Alékan für die Märchenverfilmung ,La Belle et la Bête‘. Die Geschichte vom Sieg der Liebe über Selbstsucht und Gier gestalteten die beiden Künstler mit wenigen Dekorationsversatzstücken zu einem Triumph der Fantasie (und einer wunderschönen, leuchtenden Schwarzweißfotografie). Mittendrin: Jean Marais in einer Dreifachrolle als attraktives Biest mit aufwändiger Maske, als entzauberter Prinz und als eitler Freier der ,Schönen‘.“ (taz) HH

Europa Dänemark/Schweden/Deutschland/Frankreich, 1990, R: Lars von Trier , D: Jean-Marc Barr, Barbara Sukowa /Originalfassung ohne Untertitel

“Ein Amerikaner deutscher Abstammung kommt nach dem Krieg nach Deutschland, um als Schlafwagenschaffner seinen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes zu leisten. Der idealistische junge Mann gerät in ein Komplott von deutschnational gesinnten Werwölfen, die die amerikanische Militärregierung mit allen Mitteln bekämpfen, und wird am Ende zu einer Verzweiflungstat getrieben. Eine geradlinig erzählte Mischung aus Thriller und Melodram, die sich an den klassischen Vorbildern der Genres orientiert, doch durch ihren ausgefallenen visuellen Gestaltungswillen die vorgegebenen Grenzen sprengt. Zugleich wird der Versuch unternommen, Film als Mittel der Massensuggestion einzusetzen. Wegen der optisch ausgefeilten Form sehenswert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

F

The Fighters USA 2008, R: Jeff Wadlow, D: Sean Faris, Djimon Hounsou, Amber Heard

„Ein traumatisierter Schüler bekommt durch die Free-Fight-Ausbildung bei einem gestrengen Kampfsportlehrer und durch die Liebe einer Klassenkameradin allmählich seine Aggressionen in den Griff. Eindimensionaler und gewaltverharmlosender Genremix aus Highschool-Drama und Martial-Arts-Kino.“ (tip) HB

The 5th Commandment USA 2008, R: Jesse Johnson, D: Rick Yune, Keith David

„Auftragsmörder Chance soll in Bangkok Sängerin Angel ausknipsen, wechselt aber die Seiten, als er in ihrem Leibwächter seinen Bruder erkennt. Hölzerne Akteure, stereotype Dramaturgie, mittelprächtige Kampfeinlagen - diese einfallslose B-Movie-Version von „Bodyguard“ wäre als DVD-Premiere besser aufgehoben - oder in den 80er Jahren.“ (Cinema) BHV, HB

Finnischer Tango Deutschland 2008, R: Buket Alakus, D: Christoph Bach, Mira Bartuschek

Wer würde einem Schwerstinvaliden seinen Behindertenausweis klauen? Wer würde den neuen Rollstuhl eines Spastikers auf dem Hehlermarkt verhökern? Wer würde einer jungen, geistig behinderten Frau ihre Ersparnisse abluchsen und sie einem Callboy zuführen? Sie sehen, wir haben es bei dem Protagonisten des Spielfilms „Finnischer Tango“ mit einem ziemlichen Früchtchen zu tun. Alexander heißt dieser asoziale und gefühllose Klotz von einem Mann – überraschend ist nur, dass er auf seinem Akkordeon so schön traurige Tangos spielen kann. Er steckt so tief im Schlamassel, dass er sich als Epileptiker ausgeben muss, um sich so Arbeit in einem Theaterprojekt für Behinderte und dann Unterschlupf in deren Wohngemeinschaft zu erschwindeln. Doch bei dieser Gruppe findet er sich schnell in einem Crashkurs im Fach Empathie wieder. Der bisher erfolgreichste in Bremen produzierte Spielfilm „Verrückt nach Paris“ folgt dem gleichen dramaturgischen Muster, und so verwundert es kaum, dass mit Eike Besuden einer der beiden Regisseure jenes Films bei „Finnischer Tango“ als Produzent mitgearbeitet hat.Während „Verrückt nach Paris“ filmisch eher grob gestrickt war und vor allem durch die intensive Darstellung der behinderten Schauspieler überzeugte, ist „Finnischer Tango“ sowohl vom Drehbuch wie auch von der Regie her ein ausgefuchstes Werk. (hip) HB, HH

Freche Mädchen Deutschland 2008, R: Ute Wieland, D: Henriette Nagel, Emilia Schüle

„Erste Liebeserfahrungen dreier vierzehnjähriger Freundinnen. Ein Film, der bekannte Muster bedient, aber durch das Trio der Hauptdarstellerinnen ebenso überzeugt wie dadurch, dass er nicht wenigen Figuren Entwicklungsmöglichkeiten zubil(tip) HBligt. Verfilmung der erfolgreichen Buchserie.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Friedliche Zeiten Deutschland 2008, R: Neele Leana Vollmar, D: Katharina Schubert, Oliver Stokowski

„Nach ihrer Flucht aus der DDR hat sich eine fünfköpfige Familie Anfang der 1960er-Jahre mehr schlecht als recht im Westen eingerichtet, wobei die Frau immer wieder die Ängste und Sorgen ihrer drei Kinder schürt. Dies führt zur Trennung der Eltern und zum Versuch des Nachwuchses, die Ehe wieder zu kitten. Eine detailfreudig ausgestattete, aber recht harmlose Familienkomödie, für die das bewegte Zeitgeschehen vor allem wehmütiges Kolorit ist. Das solide gespielte Nostalgie-Kino zeigt selbst Hässliches durch den milden Schleier des Erinnerns.“ (filmdienst) H, HB, HH

Frontalknutschen USA 2008 , R: Gurinder Chadha, D: Alan Davies, Georgia Groome

„Gurinder Chadha, Regieexpertin in generationsunabhängigen Frauenfragen (‚Kick It Like Beckham‘, ‚Liebe lieber indisch‘), verfilmt die beiden Startbände der erfolgreichen Teenbücher von Louise Rennison. Ihre Komödie über die ersten Beziehungsabenteuer junger Mädchen hat Charme, Witz und Protagonistinnen, die mit ihrer Natürlichkeit eine einfache Geschichte im Ton eines romantischen Märchens tragen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, KI, OL

Für ein paar Dollar mehr Deutschland/Italien/Spanien 1965, R: Sergio Leone, D: Clint Eastwood, Lee van Cleef

„Zweiter Film der Dollar-Trilogie von Sergio Leone. Ein ehemaliger Colonel überrumpelt mit Hilfe eines zweiten Kopfgeldjägers eine Verbrecherbande in Texas. Sorgfältig und spannend inszenierter Italo-Western.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

G

Die Girls von St. Trinian Großbritannien 2007, R: Oliver Parker, Barnaby Thompson, D: Rupert Everett, Colin Firth

„Das Mädchencollege St. Trinian’s soll geschlossen werden. Aber die Mädels planen, die Geldknappheit durch den Raub eines Jan-Vermeer-Gemäldes zu beseitigen. Komödie nach Cartoons von Ronald Searle aus den 1950er Jahren und einer darauf basierenden britischen Spielfilmreihe. Doch Plot, Inszenierung, Gags und Filmfiguren wirken hier gleichermaßen fad - da helfen auch klassische St.-Trinian’s-Zutaten wie die andauernden Auseinandersetzungen mit dem Bildungsministerium und die von Rupert Everett interpretierte Doppelrolle der Schulleiterin Miss Fritton und ihres fiesen Bruders nichts.“ (tip) HB, OL

Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra Italien 2008, R: Matteo Garrone, D: Salvatore Abruzzese, Simone Sacchettino

„Roberto Saviano lebt gefährlich. Der junge Autor aus Neapel schrieb 2006 ein Buch über die italienische Mafia. “Gomorrha“ war ein riesiger Erfolg, auch weil Saviano kein Blatt vor den Mund nahm und die Unsitten der Camorra, wie die Mafia in Neapel heißt, eindrücklich beschrieb. Matteo Garrone verfilmte mit „Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra“ nun diese brisante Buchvorlage. Er erzählt gekonnt von den kriminellen Machenschaften und menschlichen Verstrickungen anhand von fünf Einzelschicksalen und schreibt damit die Tradition großer Mafia-Filme wie „Scarface“ oder „Der Pate“ fort.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Gremlins - Kleine Monster USA 1984, R: Joe Dante, D: Hoyt Axton, Polly Holliday

„Durch Unachtsamkeit verwandeln sich zu Weihnachten putzige Fabelwesen in garstige Monster und versetzen eine amerikanische Kleinstadt in Angst und Schrecken. Eine boshaft-hintersinnige Horror-Farce über die Ambivalenz des Wunderbaren und die Kehrseite des technischen Fortschritts und der modernen Konsumgesellschaft; ätzend-karikierend, bisweilen auch trivial und kraß in den Ausdrucksmitteln, aber insgesamt in ihrer Gesellschaftskritik treffend.“ (Lexikon des internationale films) HH

H

Hancock USA 2008, R: Peter Berg, D: Will Smith, Charlize Theron

„‚Hancock‘ ist ein Superheld in der Sinnkrise. Unrasiert und übelriechend, kippt er Whiskey in sich hinein, bevor er losfliegt. Doch auch der hochprozentige Biokraftstoff gibt dem von Will Smith gespielten Weltenretter keinen rechten Schwung. Er ist lebensmüde, weil er schon zu lange unsterblich ist. Mit aberwitzigen Einfällen erzählt Regisseur Peter Berg von guten Taten, die böse enden. Einmal wirft Hancock einen gestrandeten Wal zurück ins Meer – dummerweise direkt auf ein Segelboot. Leider werfen auch Smith und Berg ihre Komik über Bord, wollen nicht nur die großen Lacher, sondern auch die ganz großen Gefühle - und versinken in Melodramatik. Statt nach emotionaler Tiefe zu suchen, wären sie besser an der Oberfläche geblieben.“ (Der Spiegel) HB

Heimspiel 53 - It‘s Up 2 U Deutschland 2008, R: Ulrike Westermann

Zwei Filme zu Globalisierung. Darunter die Premiere des Kurzfilms von Ulrike Westermann HB

I

Ich habe den englischen König bedient Tschechien/Slowakei 2006, R: Jirí Menzel, D: Ivan Barnev, Julia Jentsch

„In einer skurrilen Zeitreise, die von den 1920er- bis in die 1950er-Jahre führt, erzählt Jirí Menzel vom Aufstieg und Fall eines tschechischen Kellners. Die kleinwüchsige Hauptfigur erinnert sich dabei an die Zeit der ersten tschechischen Republik, der deutschen Besatzung und des Nachkriegs. Politische Umbrüche und heftige Amouren erhalten in seiner Rückblende ein ähnliches Gewicht, wobei es dem Film vorrangig um das Charakterbild eines um Anpassung bemühten und primär am eigenen Fortkommen interessierten Kleinbürgers geht. Dabei nähert sich Menzel seinem Helden eher zärtlich als mit dem Gestus der Abrechnung, bevorzugt weiche Töne und sinnliche Bilder und jongliert lustvoll mit der Filmgeschichte. Der schöne, vielleicht etwas altväterliche Abschluss eines meisterlichen Lebenswerks.“ (filmdienst) HB

Ich will da sein - Jenny Gröllmann Deutschland 2008, R: Petra Weisenburger

„Biografischer Dokumentarfilm über die Ost-Berliner Schauspielerin Jenny Gröllmann (1947-2006), der ihr Leben anhand von Ausschnitten aus zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, Interviews mit Freunden und Kollegen sowie Selbstaussagen reflektiert. Die melancholische, intime Hommage konzentriert sich auf das künstlerische Schaffen der an Krebs verstorbenen Darstellerin und widerlegt mit größtmöglicher Sachlichkeit, aber auch emotionaler Beteiligung die Angriffe, denen Jenny Gröllmann wegen ihrer vermeintlichen Stasi-Tätigkeit ausgesetzt war.“ (filmdienst) H

Die Insel der Abenteuer USA 2008, R: Jennifer Flackett, Mark Levin, D: Jodie Foster, Abigail Breslin

Ein kleines Mädchen, das alleine auf einer Insel gefährliche Abenteuer besteht und eine Erwachsene, die sich so hilflos gebärdet wie ein Kind. Solche Geschichten lieben Kinder, und man merkt es diesem Film in jeder Einstellung an, dass sich sowohl die Autorin der Vorlage wie auch die Filmemacher genau überlegt haben, wie sie ihr Zielpublikum am geschicktesten verführen können. Die kleine Nim lebt in einer paradiesischen Abenteuerwelt, und die kleinen Zuschauer müssen nie wirklich Angst haben, dass ihr oder ihrem Vater tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Stattdessen werden Erwachsene von einem Kind in die Flucht geschlagen oder müssen etwas Ekliges essen, und sogar die Fürze eines digitalen Seehundes werden als taktische Waffe eingesetzt. Jodie Foster hat wohl noch nie so übertrieben agiert, aber bei der Slapstickrolle einer hilflosen Stadtneurotikerin ist genau dies auch angemessen. (hip) H, HB

J

Jellyfish - Vom Meer getragen Frankreich/Israel 2007, R: Shira Geffen, Etgar Keret, D: Sarah Adler, Naama Nissim / Originalfassung mit Untertiteln

“,Jellyfish‘ zeigt Tel Aviv als eine Stadt, die nah am Wasser gebaut ist. Da entsteigt ein Mädchen am Strand den Fluten, redet kein Wort und gibt Rätsel auf; da setzt ein undichtes Rohr die Wohnung einer Kellnerin unter Wasser und spült deren bisheriges Leben fort. In dem Episodenfilm des israelischen Schriftstellerpaares Shira Geffen und Etgar Keret passieren seltsame, oft skurrile Dinge. Eine Braut klettert während der Hochzeitsfeier aus einer verschlossenen Toilettenkabine, bricht sich prompt das Bein und löst die erste Ehekrise aus. Sie ist eine von mehreren tragikomischen Glückssuchern in diesem liebevoll versponnenen, kurzweiligen Großstadtreigen.“ (Der Spiegel) HB

Jung in Bremen „Sex, Drogen, Gewalt, moralische Entleerung? So schlimm wie heute war’s noch nie? Beiträge aus dem Radio Bremen-Fernseharchiv von den 60er Jahren bis in die Gegenwart zeigen kurioses, witziges, erschreckendes.“ (Kino 46) HB

K

King Kong und die weiße Frau USA 1933, R Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, D: Fay Wray, Robert Armstrong

„Die Dekors des Urwalds, in dem neben Kong noch Riesenlibellen und Dinos hausen, wurden nach dem Vorbild der Radierungen von Gustave Doré angefertigt. Die Spezialeffekte waren lange Zeit wegweisend für Hollywood - insbesondere das künstlich verlängerte Gebrüll des Affens und der Frau in seiner Gewalt schrieb Filmgeschichte.“ (taz) HH

Kung Fu Panda USA 2008, R: John Stevenson, Mark Osborne

Po, der Panda, hat einen Traum – und damit auch ein Problem: Verfressen und schwergewichtig schuftet er in einem Nudelrestaurant, während er sich ganz dem asiatischen Kampfsport Kung-Fu verschrieben hat. In diesem Animationsfilm wird Po zum „Drachenkrieger“ bestimmt, der sein Heimatdorf vor der Rückkehr des schrecklichen Schneeleoparden Tai Lung bewahren soll. Sein Mentor und Kung-Fu-Meister Shifu sieht angesichts der auserwählten Panda-Kampfkugel eher schwarz, was dessen Siegeschancen angeht. Dynamische Animationen und charmante Charaktere werden beim jungen Publikum gut ankommen. (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Kunst des negativen Denkens Norwegen 2006, R: Bård Breien, D: Fridtjov Saheim, Kirsti Eline Torhaug

„Die Feelbad-Komödie des Jahres: Der 33-jährige Geirr sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl. Weil Ingvild den Zynismus und das Selbstmitleid ihres Freundes nicht länger erträgt, hetzt sie ihm die Therapeutin Tori mit einer Horde gutgelaunter Vorzeigebehinderter auf den Hals. Doch statt sich von ihrem Optimismus anstecken zu lassen, zieht Geirr die Mitglieder der Gruppe nach und nach auf seine Seite. Ein intelligentes Plädoyer gegen Political Correctness und Gute-Laune-Zwang, das so clever wie unterhaltsam ist.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

L

Leergut Tschechien 2007, R: Jan Sverák, D: Zdenek Sverák, Daniela Kolarova

“Josef hat genug von aufmüpfigen Kids und macht Schluss mit dem Lehrerdasein. Der rüstige Rentner wählt den zweiten Bildungsweg und wird Leergut-Sortierer im Supermarkt. Nebenbei mausert er sich zum Glücksritter und sortiert neben Flaschen auch das (Liebes-)Leben seiner Mitmenschen - Widerstand zwecklos. Sachte kuppelnd bringt er erst seine Kollegen, dann seine Kunden und schließlich seine sitzengelassene Tochter unter die Haube. Einzig Gattin Eliska bleibt misstrauisch. Die romantische Komödie des tschechischen Oscar-Gewinners Jan Sverák (“Kolya“) ist eine warmherzige, zart-ironische Geschichte“ (Cinema) H, KI

Leg dich nicht mit Zohan an USA 2008, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, John Turturro

„Überdrehte Komödie mit Adam Sandler, der den tödlichsten Agenten des Mossad spielt, der sich in New York als Friseur eine neue Existenz aufbaut, bis er von der Vergangenheit eingeholt wird. Nach ‚Chuck und Larry‘ packt Adam Sandler erneut ein heißes Eisen an. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Dennis Dugan (Regie u. a. bei ‚Happy Gilmore‘ oder ‚Chuck und Larry‘) und Comedy-Produzent du jour Judd Apatow, wagt sich der Komödien-Superstar an die erste Slapstick-Komödie Hollywoods über den Nahost-Konflikt. Der gewohnt alberne Humor erhält durch die Thematik eine gewisse Sprengkraft, aber in erster Linie ist ‚Leg dich nicht mit Zohan an‘ eine bunte, gut gelaunte Klamotte, die in alle Richtungen kräftig austeilt und jeder Form von Extremismus eine Absage erteilt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Lenin kam nur bis Lüdenscheid Deutschland 2008, R: André Schäfer

“Mit Hilfe von Regisseur André Schäfer bringt Autor Richard David Precht (,Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?‘) seine gleichnamigen Kindheitserinnerungen auf die große Leinwand und spannt dabei den Bogen vom DKP-Zeltlager bis zum Mauerfall, wobei ihn der von ihm selbst gesprochene Off-Kommentar unterstützt. Zwischen privater Biografie und Weltgeschichte öffnet sich ein Spannungsfeld, in dem sich unzählige humorvolle Anekdoten tummeln, aber auch ein gewisser Wehmut umgeht. Von der Kindheit bis zur Reife entdeckt er alle Widersprüche und Absonderlichkeiten, die seinem Leben einen hohen Unterhaltungswert geben und obendrein historisch so einiges erhellen.“ (Blickpunkt:Film) H

Le silence de Lorna - Lornas Schweigen Belgien/Franlreich 2008, R: Jean-Pierre u. Luc Dardenne, D: Arta Dobroshi, Jeremie Renier / Originalfassung mit Untertiteln

„Das Geld“ wäre der perfekte Titel für diesen Film gewesen, aber „L¥Argent“ heißt leider schon ein Film von Robert Bresson. Geld ist das Leitmotiv, das diesen Film durchzieht. Ständig wird mit ihm bezahlt, wird es gezählt, versteckt, hervorgeholt, über es geredet, für es gelitten. Die Kamera folgt ausschließlich der Protagonistin Lorna, und wenn der Zuschauer ihr durch die Handlung dieses Filmes folgt, wird er dazu eingeladen, ihre Handlungen und moralischen Entscheidungen zu durchdenken und zu bewerten. Die junge Frau ist zu Beginn des Films Komplizin bei einem schmutzigen Geschäft, und dass sie ausgerechnet in einer Reinigung arbeitet, ist nur eine der versteckten Ironien des Films. Die Gebrüder Dardenne erzählen hier wieder meisterlich von einem armen Sünder, dem nach redlichem Bemühen Gnade gewährt wird. Lorna entwickelt sich auf einem schwierigen und leidvollen Weg von einem Objekt, das gekauft und benutzt wird, zu einem Subjekt, das sich frei entscheiden und wehren kann. (hip) H

Liebestoll im Abendrot - Tasogare Japan 2007, R: Shinji Imaoka, D: Masaru Taga, Yasuko Namikibashi

„Ein 65-jähriger japanischer Witwer und Schwerenöter erfährt vorübergehend neues Liebesglück mit einer gleichaltrigen, von ihren Kindern unterdrückten und aus religiösen Gründen gehemmten Frau. Auf der Folie und nach den Regeln des japanischen Sexfilmgenres der „pinku eiga“ (“Pink Movie“) entwickelt der Film das heikle Thema „Sex im Alter“ mit Humor im Rahmen einer melancholischen Komödie mit erotischen Einlagen, aber ohne pornografische Entgleisungen. Er mündet in eine bittersüße Schlussnote, die trotz der Sexszenen einiges über die Gewichtung von Eros und Emotion im Film aussagt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Der Love Guru USA 2008, R: Marco Schnabel, D: Mike Myers, Ben Kingsley

Nach ‚Austin Powers‘ zieht der Kultkomiker der 90er Jahre die Zunft der selbsternannten US-Heilsbringer durch den Kakao. Es fällt schwer, der neuen Mike-Myers-Komödie etwas Positives abzugewinnen. Wenn er als Klischee-Inder Sprüche wie ‚Du bist du‘ zum Besten gibt, wirkt das so altbacken wie sein angeklebter Bart. Der Film handelt von der Beziehungskrise eines Eishockey-Stars bei den Toronto Maple Leafs. Kaum hat Myers alias Guru Pitka dessen Liebe gerettet, gewinnt das Team den Cup. Originell ist anders.“ (Cinema)H, HB, HH, KI, OL

M

Mamma Mia! USA/Großbritannien 2008, R: Phyllida Lloyd, D: Meryl Streep, Pierce Brosnan

„Zu einer Hochzeitsfeier vor griechischer Traumkulisse erscheinen drei erwachsene Männer. Der Überraschungsbesuch bringt die Mutter der Braut in Erklärungsnot. Denn alle drei kommen als Vater ihrer Tochter in Frage. Zugeschnitten auf ein Publikum aus kleinen und großen Mädchen, ist „Mamma Mia!“ ein kreischbuntes Happening, in dem pausenlos Sekt getrunken und mit ständig wechselnder Garderobe getanzt wird. Unterlegt mit den schönsten Liedern von ABBA, wurde diese ans Bauerntheater erinnernde Story bereits zum erfolgreichsten Bühnenmusical aller Zeiten. Die Verfilmung hat dem Stoff nun jede Erinnerung an eine Samstagabend-Show aus den 70ern ausgetrieben. Was vor allem an den herausragenden Darstellern liegt - allen voran eine starke Meryl Streep. Wenn sie in der Rolle der einst so flippigen Brautmutter „The Winner Takes It All“ interpretiert, dann erhält der Discosong plötzlich tragische Tiefe. Und wenn Pierce Brosnan als einer ihrer Ex-Liebhaber zeigt, wie toll er nicht singen kann, fühlt man sich gerührt und nicht geschüttelt. Solche Momente sind es, die das Musical sehenswert machen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Maroa Spanien/Venezuela 2005, R: Solveig Hoogesteijn, D: Tristán Ulloa, Yorlis Domínguez / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Straßenmädchen aus Caracas landet in einem Jugendzentrum und begeistert sich dort für Musik, als der Leiter des dortigen Jugendorchesters sie zu fördern beginnt. Doch der Druck eines brutalen Polizisten und die erwachende Liebe der Pubertierenden zu ihrem Mentor bedrohen die vielversprechende Entwicklung. Bezug nehmend auf ein reales Projekt, die venezuelanische Jugendorchester-Bewegung, entwickelt sich eine Coming-of-Age-Geschichte, die durch ihren wachen Blick auf die Lebensumstände in den Armutsvierteln und den Verzicht auf melodramatische Effekte ebenso überzeugt wie durch die humanistische Botschaft.“ (Lexikon des internationalen Films) H

Mensch, Dave USA 2008, R: Brian Robbins, D: Eddie Murphy, Eddie Murphy

„Eddie Murphy einmal mehr in einer Doppelrolle: einerseits als außerirdisches Raumschiff, andererseits als dessen Commander. Bei der Mission, auf der Erde einen Stein zu finden, der das Überleben seiner Rasse sichern soll, muss Dave menschliche Verhaltensweisen lernen. Sympathische Familienkomödie ohne die üblichen Murphy-Zoten.“ (tip) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers USA 2008, R: Rob Cohen, D: Brendan Fraser, Jet Li

„Dritter Film um die Abenteuer eines Archäologen-Ehepaares: Diesmal wird der chinesische Drachenkaiser (samt seiner Terrakotta-Armee) wieder zum Leben erweckt und erweist sich als nicht weniger machthungrig als die Mumie des Pharao. Neben einigen visuell eindrucksvollen Momenten bietet der Film bewährtes Popcornkino, angerührt aus Fantasyelementen, Verfolgungsjagden, Pyrotechnik und Humor.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI

N

Nicht dran denken Italien 2007, R: Gianni Zanasi, D: Giuseppe Battiston

„‚Nicht dran denken‘ ist das Vernünftigste, was eine ebenso bodenständige wie liebenswert verschrobene Familie aus Rimini tut, wenn es ein Problem zu lösen gilt. Doch dann kehrt einer von ihnen, Stefano , aus Rom zurück, weil er als Gitarrist einer Punkband auf unwürdige Weise alt zu werden fürchtet. Er will Bruder und Schwester,Mama und Papa dazu bringen, sich den familiären Wirren zu stellen und einander die Wahrheit zu sagen. Am Ende wünscht er sich nichts sehnlicher zurück als die Zärtlichkeit der Notlügen. Gianni Zanasis mit wunderbaren Details gespickte Komödie zeigt, warum Kinder der Familie entfliehen müssen, aber nicht von ihr lassen können.“ (Der Spiegel) HH

NoBody’s Perfect Deutschland 2008, R: Niko von Glasow-Brücher , D: Stefan Fricke, Kim Morton

„Vor beinahe 50 Jahren kamen bei der vorgeburtlichen Kontamination durch das Schlafmittel Contergan 10 000 Säuglinge mit verkürzten Gliedmaßen auf die Welt. Von solchen Menschen, die nun mitten im Berufsleben stehen und sich trotz ihrer Behinderung beweisen konnten, handeln Niko von Glasows offenherzige Porträts. Das Filmprojekt hat von Glasow mit der Konzeption eines Pin-up-Kalenders verbunden, in dem er sich und seine elf Protagonisten unverhüllt vor der Kamera präsentiert. Herausgekommen sind phantastische Fotos und ein mitreißender Film über zwölf ungewöhnliche Menschen und deren kreativen Umgang mit dem „Anderssein“.“ (Rheinischer Merkur) HH

P

Paula Modersohn-Becker, ein Atemzug... Deutschland 2007, R: Nathalie David

„In ihrer Dokumentation über die Malerin Paula Modersohn-Becker zeichnet die Nathalie David den Lebensweg und die Entwicklung der frühexpressionistischen Künstlerin nach, indem sie zu Bildern der Gemälde und Landschaftsaufnahmen von Worpswede vor allem aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen der Modersohn-Beckers, ihrer Eltern, des Gatten (der Maler Otto Modersohn) und Rainer Maria Rilkes lesen lässt. Dies verdeutlicht nicht nur einleuchtend die von antiken Porträtdarstellungen bis zu japanischen Holzschnitten reichenden Einflüsse Modersohn-Beckers und ihr Ringen um den eigenen künstlerischen Ausdruck, sondern lässt auch ohne Sentimentalität die schwierige Ehe mit Modersohn und die Freundschaft zum Dichter Rilke und seiner Frau Clara Westhoff lebendig werden.“ (tip) HH

Polnischer Animations-Kurzfilmabend Retrospektive Alexander (Olo) Sroczyñski

„Der polnische Animationsfilm war immer sowohl Experimentiergebiet als auch Träger literarischer und philosophischer Inhalte, speziell zu Zeiten der staatlichen Kontrolle über das Kino bis Ende der 80er Jahre. Zu den bekanntesten Animationsfilmern und Illustratoren des Genres zählt Alexander (Olo) Sroczyñski, geboren 1953 in Posen. In Amerika, wo er seit 1989 lebt, hat er sich als Illustrator für Kinderbücher von Whoopi Goldberg und Produzent von Animationsserien einen Namen gemacht. Eine umfangreiche Auswahl seiner Kurzfilme aus der Zeit von 1981-2000 gibt Einblick in sein Schaffen.“ (Kino 46) HB

Promises (Versprechen) USA 2001, R: Justine Shapiro, B.Z. Goldberg

„Über mehrere Jahre sind Goldberg und seine Co-Autorin Justine Shapiro nach Israel gefahren und haben dort lebende Kinder unterschiedlichster Herkunft beim Nachbeten, Infragestellen und Verteidigen ihrer Weltanschauung porträtiert. Jüdisch-orthodoxe Wichtigtuer, Rotzbengel in palästinensischen Flüchtlingslagern und naseweise Hamas-Gören. Ungebrochen spiegelt deren Kindersicht den religiösen und nationalistischen Irrsinn im Nahen Osten.“ (taz) HB

R

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe Deutschland 2008, R: Leander Haußmann, D: Tom Schilling, Maruschka Detmers

„Ein erfolgreicher Computerspiele-Designer verliebt sich in die 20 Jahre ältere Inhaberin einer Schnellreinigung und sieht sich plötzlich auch in seinem familiären Umfeld mit einer Reihe von Liebeswirrnissen konfrontiert, die sein postpubertäres Universum erschüttern. Verharmlosende Verfilmung eines harmlosen Romans, die sich alle Mühe gibt, als Komödie zu funktionieren, wobei ein notorischer Erzählzwang fast alle Pointen zu Tode reitet und das Tempo verschleppt. Das Ergebnis ist ein Konstrukt aus Klischees und Überzeichnungen, in dem auch die guten Hauptdarsteller kaum eine Chance zur Entfaltung haben.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL

Rückkehr in die Normandie Frankreich 2007, R: Nicolas Philibert / Originalfassung mit Untertiteln

“Nicolas Philibert kehrt auf den Spuren eines Films von René Allio in die Normandie zurück: „Moi, Pierre Rivière...“. Dieser besetzte damals die meisten Rollen mit Laienschauspielern aus der Region. Jetzt besucht Nicolas Philibert die Menschen, die für eine kurze Zeit in ihrem Leben Schauspieler waren. 30 Jahre sind seither vergangen.“ (tagblatt) HH

S

Sankt Pauli – Rausgehen. Warmmachen. Weghauen. Deutschland 2008, R: Joachim Bornemann

„Dokumentarfilm, der die Geschichte vom Bau der Südtribüne am Hamburger Millerntor mit dem 2007er Aufstieg des Regionalligisten in die 2. Bundesliga kombiniert. Fan-Film der frei von tieferer Recherche St.-Pauli-Bilder und Eindrücke aus dem Jahr 2007 kombiniert und dabei auch die wichtigsten Demos im Stadtteil nicht vergisst. Nur für Pauli-Fans interessant.“ (tip) HH

Der Sohn von Rambow Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2007, R: Garth Jennings, D: Bill Miner, Will Poulter

„Ein introvertierter Elfjähriger, erzogen nach den Richtlinien einer strenggläubigen Sekte, schlüpft, nachdem er eine Raubkopie des Actionfilms ‚Rambo‘ gesehen hat, als Sohn von Rambow in die Heldenrolle und übernimmt die Aufgabe, seinen Vater zu befreien. Dies geschieht als Hauptdarsteller eines Films, den ein Mitschüler drehen will. Ein Film voller überbordender Ideen, der die kindliche Einbildungskraft ebenso feiert wie die Fantasiemaschine Kino. Liebevoll und detailgenau inszeniert und ausgestattet, bietet er vergnügliche, hintersinnig-respektlose (Familien-)Unterhaltung.“ (filmdienst) BHV, HB

Star Wars: The Clone Wars USA 2008, R: Dave Filoni

„George Lucas schlägt das ‚Star Wars‘-Kapitel über die Klonkriege neu auf – als markiges, rein digitales Kriegsspektakel mit den bekannten Helden der Saga. ‚Dieser Krieg ist ein Patchwork aus bislang nicht erzählten Geschichten‘, so Lucas. Und so ist dieser Film auch nur der Auftakt zu weiteren Episoden, die als CGI-animierte TV-Serie folgen sollen. Die Effekte und der moderne Look sind durchaus spektakulär. Gewöhnungsbedürftig ist es dagegen, die Helden der Realfilme als animierte Charaktere auf eine ziemlich sparsame Mimik reduziert zu sehen.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL

Die Stiefbrüder USA 2008, R: Adam McKay, D: Will Ferrell, John C. Reilly

„Mit „Anchorman“ und „Ricky Bobby - König der Rennfahrer“ stellten Komiker Will Ferrell und Regisseur Adam McKay unter Beweis, dass ihnen in Sachen absurdem Nonsens niemand so schnell etwas vormachen kann. Nachdem sich die Combo Ferrell und John C.Reilly bereits in „Ricky Bobby“ als Volltreffer erwies, schneiderten sie sich nun die Rollen der verfeindeten Kindsköpfe Dale und Brennan auf den Leib und nahmen die Prämisse von „Tanguy - Der Nesthocker“, um im erprobten Improv-Comedy-Stil einen albernen Gag an den anderen zu reihen. Sehr lustig.“ (Blickpunkt:Film) H, HB

Sweet Mud: Im Himmel gefangen Israel/Deutschland 2006, R: Dror Shaul, D: Ronit Yudkevitz, Tomer Steinhof

“,Sweet Mud - Im Himmel gefangen‘ fühlt sich der israelische Junge Dvir, seit er erkannt hat, dass niemand seiner psychisch labilen Mutter Miri hilft. Der paradiesische Kibbuz seiner Kindheit entpuppt sich im Jahr seiner Bar-Mizwa als ein Hort herzloser Individuen, denen jeder Anlass recht ist, um Andersartige aus ihrem sektenähnlichen Kollektiv auszuschließen. Die israelisch-deutsche Koproduktion könnte eine schmerzlich-schöne Coming-of-Age-Geschichte sein, wenn Regisseur Dror Shaul nicht überall Schuldige für die Misere seines zwölfjährigen Helden suchen würde.“ (Der Spiegel) H, HB

T

Tage des Zorns Dänemark/Deutschland 2008, R: Ole Christian Madsen, D: Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt

„Exzellent fotografiertes und gespieltes und aufreibendes Kriegs-Drama um zwei dänische Widerstandskämpfer im Kopenhagen des Jahres 1944. Regisseur Ole Christian Madsen beweist mit dem dänischen Kinohit, der in deutscher Koproduktion entstand, dass sich politische Stellungnahme und spannende Unterhaltung nicht ausschließen müssen. Er lässt seine Hommage an zwei Volkshelden vor aufwändig rekonstruierten historischen Kulissen entfalten.“ (Blickpunkt:Film) HH, KI

Tropic Thunder USA 2008, R: Ben Stiller, D: Ben Stiller, Jack Black

„Für seine erste Regiearbeit seit „Zoolander“ im Jahr 2001 hat sich Ben Stiller sein bislang ambitioniertestes Projekt ausgesucht: eine Actionkomödie über den Dreh eines spektakulären Kriegsfilms im vietnamesischen Dschungel. Bis in die letzte Rolle namhaft besetzt (herausragend: Robert Downey Jr.) und zusätzlich noch gespickt mit grandiosen Cameo-Auftritten (u. a. von Tom Cruise und Matthew McConaughey), lässt Stiller in seiner effektlastigen Variante von „Drei Amigos“ keine Gelegenheit aus, Hollywood und sich selbst durch den Kakao zu ziehen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Tzomet volkan - Vulcan Junction Israel 1999, R: Eran Riklis, D: Oren Shabo, Tomer Sharon / Originalfassung mit Untertiteln

„Vulcan Junction“ erzählt das Leben von sechs jungen Israelis im Jahr 1973, kurz bevor Syrien und Ägypten Israel den Krieg erklärten. Michael und Danny träumen davon, mit ihrer Musik die Welt zu erobern. Nach dem Vorspielen bei einem in Tel Aviv bekannten Agenten scheint es, als würde dem Traum nichts mehr im Wege stehen. Mit dem Überraschungsangriff der arabischen Nachbarn am 6.Oktober 1973 zerplatzen alle Träume wie Seifenblasen.“ (Kino 46) HB

U

Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe

„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als ‚Schwesterchen‘ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

V

Vergiss mein nicht / Eternal - Sunshine of the Spotless Mind USA 2004, R: Michel Gondry, D: Jim Carrey, Kate Winslet / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein von seiner Geliebten verlassener Mann will es ihr gleich tun und beauftragt ein Unternehmen, seine Erinnerungen an sie zu löschen. Zunächst gelingt dies, doch als es ans Löschen der schönen Erinnerungen geht, sucht sein Unterbewusstsein immer wieder Schlupflöcher und lockt die Löschtrupps auf falsche Fährten, die bis in seine Kindheit reichen. Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis/Erinnerung“, deren überbordendes Buch unerschöpfliche Möglichkeiten bietet und mit immer neuen, ungeahnten Wendungen konfrontiert. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos.“ (filmdienst) HH

W

WALL·E - Der Letzte räumt die Erde auf USA 2008, R: Andrew Stanton

„Die Erde in 700 Jahren: Ein Schrott-Moloch, vor dem sich die menschlichen Verursacher längst auf Kreuzfahrt-Raumschiffe ins All geflüchtet haben. Nur WALL·E, der kleine Müllroboter, ist übrig geblieben. Hier verrichtet er seine Aufgabe, Schrott zu Würfeln zu pressen. Eines Tages landet die Robot-Drohne EVA mit der Mission, nach Lebensformen zu suchen, auf der Erde. Es beginnt die rührende Annäherung der beiden Metallwesen. Wunderschön in Bild, Ton und Erzählung ist dieser Animationsfilm aus dem Hause Pixar geraten, der sich von der ungewöhnlichsten Romanze des Jahres zu einem aufregenden Kampf um die Zukunft der Menschheit wandelt.“ (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Wanted USA 2008, R: Timur Bekmambetow, D: Morgan Freeman, Angelina Jolie

„Nach mehreren Millionenblockbustern in Russland durfte sich „Wächter der Nacht“-Regisseur Timur Bekmambetov nun mit der Graphic-Novel-Adaption „Wanted“ erstmals in Hollywood austoben - mit vielfach höherem Budget als bislang und mit Namen wie Angelina Jolie, Morgan Freeman und James McAvoy auf der Besetzungsliste. Letzterer startet hier als Loser mit 08/15-Job und kaputter Beziehung, bevor er von einer rätselhaften Bruderschaft zum Killer ausgebildet wird. Um klaffende Logiklöcher herum entlädt sich dabei nach und nach ein aufgepumptes Style-Action-Gewitter. Ebenso atemloses wie erschöpfendes Effektkino.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Winx Club - Das Geheimnis des verlorenen Königreichs Italien 2007, R: Iginio Straffi

„Der Kinofilm zur TV-Serie zur Musik-CD zum Comic-Magazin zur Spielzeugfigur zur Bettwäsche zum Panini-Sammelbildchen - die heile Welt der Kindheit scheint fast verloren, doch noch kämpfen tapfere Eltern gegen das dunkle Imperium des ‚Winx Club‘.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Wolke 9 Deutschland 2008, R: Andreas Dresen, D: Ursula Werner, Horst Westphal

„In seinem neuen Spielfilm ‚Wolke 9‘ zeigt der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen (‚Sommer vorm Balkon‘), wie wild graue Panther noch sein können: Eine Mittsechzigerin beginnt nach 30 Jahren harmonischer Ehe eine stürmische Affäre mit einem 76-Jährigen. Von einem Frühlingserwachen mitten im Spätherbst erzählt Dresen in seinem Film, von pulsierender Leidenschaft und von großen Gefühlen, die nicht altern. Ausgerechnet in Cannes, normalerweise ein Hort des Jugendwahns, behauptet Dresen, dass wirklich erfüllender Sex bisweilen erst jenseits der sechzig zu haben ist.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL