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Archiv-Artikel

Betr.: Schnell mal Wäsche waschen

„Die ‚Vier Modernisierungen‘ sind selbst an dem abgelegenen Bergdorf nicht spurlos vorübergegangen. Alle Häuser haben Elektrizität und sind an die Kanalisation angeschlossen. Wer es sich leisten konnte, hat seine Hausfassade verputzt und gestrichen. Der vorletzte Ortsvorsteher hatte es endlich geschafft, dass der wilde Bach, der durch das Dorf fließt, mit Staustufen reguliert und in ein Betonbett gezwungen wurde: ‚gezähmt‘, wie die Wasserbauingenieure das nannten. Die Frauen des Dorfes blieben jedoch ihren alten Gewohnheiten treu: Wie eh und je gehen sie nachmittags an den Bach, um darin ein paar schmutzige Wäschestücke zu waschen. So auch Lu Ping. ‚Warum?‘, wollten wir von ihr wissen“AUS: „PEKINGMENSCHEN“, VIERZIG INTERVIEWS VON ZHANG XINXIN UND SANG YE, 1986