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Archiv-Artikel

Betr.: STEFAN KROHMER

STEFAN KROHMER (rechts), geboren 1971, studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Erlangen. Er wechselte zum Regiestudium an die Filmakademie Ludwigsburg, wo er dem auf Drehbuch und Animation spezialisierten Daniel Nocke (links), Jahrgang 1968, begegnete. Mit ihrem gemeinsamen Abschlussfilm „Barracuda Dancing“ gewannen sie den Deutschen Fernsehpreis, ihr TV-Debüt „Ende der Saison“ (2001) brachte ihnen den Grimme Preis mit Gold. „Sommer ’04“, der am Donnerstag in die Kinos kommt, ist nach „Sie haben Knut“ von 2003 ihr zweiter Kinofilm. Es geht um ein Paar Anfang 40, Miriam (Martina Gedeck) und André (Peter Davor), das mit dem pubertierenden Sohn und dessen Freundin Livia (Svea Lohde) den Sommerurlaub an der Schlei verbringt. Zwischen Landhaus und Segelboot kommt es zu Verwirrungen, da sich die zwölfjährige Livia für den mehr als dreimal so alten Amerikaner Bill (Robert Seeliger) zu interessieren beginnt. Miriam versucht, den Teenager vor sich selbst zu schützen, doch dabei gerät bald durcheinander, wer welche Interessen verfolgt. Krohmer setzt die widersprüchlichen Gefühlslagen der Protagonisten subtil und unvorhersehbar in Szene, und er legt dabei ein großes Gespür für den norddeutschen ländlichen Schauplatz an den Tag: etwa in der Sequenz, in der Miriam und Livia auf der Schlei segeln. – Weit entfernt vom üblichen Fernsehbeziehungsfilm FOTO: OLAF BALLNUS