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Betr.: Die Vertreibung aus Kirkuk

Heute vor fünf Jahren standen irakische Soldaten vor Kirkuk. In der nordirakischen Stadt kämpften Kurden für ihre Unabhängigkeit. George Bush hatte sie nach dem Krieg um Kuwait zum Aufstand gegen Saddam Hussein aufgefordert. Doch der US-Präsident ließ die Kurden im Stich. Am 28. März fiel Kirkuk an die Truppen Saddam Husseins zurück, die meisten anderen nordirakischen Städte folgten. Viel zu spät erst – im April 1991 – riefen die Golfkriegsalliierten nördlich des 36. Breitengrades eine Schutzzone aus, in der sich bis heute ein kurdisches Autonomiegebiet hält. Kirkuk blieb unter der Kontrolle Saddam Husseins.

An der Stadt ging in der Geschichte kaum ein Krieg vorbei. Von den Assyrern über die Araber und Turkstämme bis zu den Briten haben sie alle ihre Spuren hinterlassen. Die multiethnische Bevölkerung gibt davon beredt Zeugnis. Jahrhundertelang lebten Juden, Christen und Muslime gemeinsam in der Stadt – und die meiste Zeit unter einem kurdischen Fürsten. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte Kirkuk mit der Entdeckung der Ölvorkommen im Jahr 1925.

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