: Betr.: Christel Wegner
Von den Journalisten des Magazins „Panorama“ fühlt sie sich übers Ohr gehauen. Wenn dem aber so wäre, sollte Christel Wegner rechtliche Schritte gegen die ARD einleiten, meint ihre Fraktion. Und schloss am vergangenen Montag eine weitere Zusammenarbeit mit der ersten DKP-Landtagsabgeordneten aus – Schadensbegrenzung. Die Linke sieht Wegners Aussagen auch als „Eigentor“ vor der Hamburg-Wahl, wo am Sonntag ebenfalls ein DKP-Mitglied antritt. Wegner ist nicht nur seit DKP-Gründung 1968 Mitglied, sie bezeichnet sich als „marxistische Kommunistin“. Wenig verklausuliert sprach sie sich gegenüber „Panorama“ für eine Art Staatssicherheit in einem neuen Gesellschaftssystem aus und verteidigte den Bau der Mauer. Es sei doch „klar“, schrieb die 60-Jährige nun an die Fraktionäre, „dass es mir nicht darum geht, die Stasi wieder zu beleben, die Mauer neu zu bauen oder den Niedersachsen ihr Eigenheim zu enteignen“. Gleichzeitig erklärte sie, man müsse Konzerne wie Nokia oder Energieriesen verstaatlichen. Dass Wegner ihr Mandat behalten will, bringt ihr wenig Freunde ein. Linken-Funktionäre betonen, dass ihre Bockigkeit die Kooperation mit der DKP für lange Zeit ausschließe. Wegner wird künftig als Fraktionslose am Katzentisch im Parlament sitzen müssen. „Mal sehen, ob ich das durchhalte.“