Betäubungsmittelgesetz: Drogen kommen, Drogen gehen
Der Jahresbericht der Bundesdrogenbeauftragten zeigt, dass die größte Gefahr von synthetischen Substanzen ausgeht. Die Folgen der Drogen sind unbekannt.
BERLIN taz | Um synthetische Drogen effektiv zu verbieten, reicht nach Ansicht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), das aktuelle Betäubungsmittelgesetz nicht aus.
Die ständige Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Drogen mache es schwierig, jede einzelne Droge schnell genug zu verbieten, sagte Dyckmans, als sie am Dienstag den Jahresbericht der deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) vorstellte. "Bevor das Gesetz greift, sind manche Drogen schon wieder aus der Szene verschwunden", beschreibt Dyckmans das Problem.
Besonders gefährlich ist nach Ansicht des DBDD-Leiters, Tim Pfeiffer-Gerschel, dass die gesundheitlichen Auswirkungen unbekannt sind. Eine "kreative Vorgehensweise" im Verbot sei daher seiner Ansicht nach notwendig. Dyckmans sprach sich für eine "Gruppenunterstellung von Substanzen" aus: Damit müsste nicht jede neue Drogenvariante durch das Gesetz benannt werden.
Darüber hinaus würde der Spielraum der Drogenlabore eingeschränkt werden. Dieser Schritt ist in den Augen Dyckmans' notwendig, da viele Konsumenten glaubten, noch nicht verbotene Substanzen seinen nicht so gefährlich wie illegale Drogen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Künstler Mike Spike Froidl über Punk
„Das Ziellose, das ist doch Punk“
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour