: Bestialische Hinrichtung
■ Mehrere Menschen, die eines Bombenanschlags beschuldigt werden, sollen in Theheran vor ihrer Hinrichtung verstümmelt werden / Khomeini–Regime will Lektion erteilen
Nikosia (ap/taz)– Vor ihrer Hinrichtung sollen in Teheran mehrere Menschen, die eines Bombenanschlags beschuldigt werden, öffentlich verstümmelt werden. Unter Berufung auf den Informationsminister Mohammad M. Rei– Schari, meldete die Teheraner Zeitung Dschomhuri Islami daß die Opfer des Bombenanschlags in der Stadt Gum, bei dem am 16. August 13 Menschen ums Leben kamen und rund 100 Personen verletzt wurden, vor der Hinrichtung der Beschuldigten am Ort des Anschlags Rache nehmen und die zum Tode verurteilten verstümmeln dürfen. Laut Dschomhuri Islami hatte Rei–Schari erklärt, Menschen, die bei dem Anschlag Glieder oder Augen verloren hätten, könnten diese Körperteile von den Bombenlegern beanspruchen, ehe diese hingerichtet werden. Nach Berichten aus Teheran ist es völlig ungeklärt, ob die Beschuldigten tatsächlich die „Bombenleger“ sind. Während Rei–Schari keine Angaben über die Anzahl der Beschuldigten machte, spricht eine jugoslawische Nachrichtenagentur von zwei Personen. Rei–Schari erklärte, er erwarte, daß die Beschuldigten „eine entsprechende Bestrafung erfahren, ehe sie hingerichtet werden, damit das Recht des Islams ausgeführt wird und anderen eine Lektion erteilt wird.“
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