: Bestechliche Führerschein-Prüfer
Wegen Bestechlichkeit ist gegen zwei weitere Kfz-Ingenieure der Dekra und vom TÜV sowie gegen eine Sekretärin der Fahrschule „Baris“ Anklage erhoben worden. Den Männern und der Frau wird von der Staatsanwaltschaft am Landgericht vorgeworfen, in eine Schmiergeldaffäre um Führerscheinprüfungen verwickelt zu sein. In einem ersten Prozess in dem Fall waren im vergangenen Jahr vier Mitarbeiter der Dekra zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und zwei Jahren verurteilt worden. Der in die Türkei geflüchtete türkische Fahrschulinhaber erhielt drei Jahre Haft. Das Urteil ist allerdings praktisch ohne Bedeutung, da die Türkei keine eigenen Staatsbürger ausliefert. Der Sekretärin wird vorgeworfen, das Bestechungssystem mit organisiert zu haben. In 167 Fällen sollen so Fahrschüler die theoretische Führerscheinprüfung unabhängig von Prüfungsergebnissen bestanden haben. Der Dekra-Prüfer soll dafür pro Prüfungstag zwischen 300 und 1.000 Mark, der TÜV-Prüfer pro Prüfling 400 bis 500 Mark kassiert haben. ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen