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Archiv-Artikel

Besser für Krieg und Rassismus?

betr.: „Karl und Rosa ziehen nicht mehr“ (Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg), taz vom 10. 1. 05

Wie soll ich einen solchen Satz anders interpretieren: „Sie (die Redner) sprachen vielmehr durchaus aktuelle Themen an, indem sie gegen Demokratieabbau, Krieg und Rassismus wetterten.“ Sollten sie besser für Krieg und Rassismus predigen? Der Demo-Bericht von Felix Lee lässt kein gutes Haar am Gedenken für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Wäre Herr Lee dabei gewesen, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass Busse aus der gesamten Bundesrepublik angereist sind mit Insassen, die keineswegs nur zu den im Bericht erwähnten „linken Gruppen“ gehörten. Und er hätte vielleicht Christian Ströbele auf seinem Fahrrad entdeckt oder gar Jochen Stay. Und wenn schon eine Demonstration, dann kommentiert Lee sie mit „im Schneckentempo“. Wie hätte er’s denn gern? Im Schweinsgalopp? Und zum neuen taz-Stil passt auch, dass die Rosa-Luxemburg-Konferenz nur in einem Nebensatz erwähnt wird und der taz offensichtlich keinen Beitrag Wert war. HERBERT HEMKE

(Anm. der Red.: Felix Lee war bei der Demonstration vor Ort. Der Bericht über die Rosa-Luxemburg-Konferenz erschien am 11. Januar)