: Besser arbeiten mit Gefühl
betr.: „Krankhafte Fixierung auf Arbeit. Der Bremer Soziologe Holger Heide meint, das Verhältnis Mensch zu Arbeit stimme schon längst nicht mehr“, taz vom 24. 6. 03
Der Artikel spricht mir aus der Seele: Es gibt sehr viele Menschen, die sich wie ein Alkoholiker nicht mehr spüren, aber dennoch arbeitsmäßig „Stützen der Gesellschaft“ sind und sogar Karriere machen. Oft trinken sie zur Schnellentspannung, aber nur abends; ein weiterer Hinweis auf Suchtpersönlichkeit.
Diesen Menschen entgeht wie anderen Süchtigen einiges an Gefühl und Lebendigkeit. Um diese zu erreichen, müssten sie abstinent leben. Aber wer macht dann die viele Arbeit?
Ich jedenfalls nicht. Ich behaupte nämlich, dass man auch 2003 mit Gefühl und Lebendigkeit bessere Arbeit macht (wenn auch weniger und vielleicht auch uneffektiver in den Maßstäben der Workoholics.) Mir jedenfalls gelingt es immer besser, meinen Arbeitstag ganzheitlich erfüllt zu erleben. (Das kann mein Chef ruhig lesen.) BURKHARD LÖSEL, Bovenden
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