Besser als gedacht, schlechter als Google: Yahoo beeindruckt Microsoft nicht
Yahoo macht mehr Gewinn als erwartet, aber entwickelt sich nicht so gut wie die Konkurrenz. Yahoos pokern um ein höheres Übernahmeangebot von Microsoft bleibt weiter erfolglos.
SAN FRANCISCO reuters/taz Yahoo hat im abgelaufenen Quartal mehr verdient als erwartet. Allerdings fiel das Ergebnis nicht so überzeugend aus, als dass Microsoft sich zu einer höheren Übernahmeofferte hinreißen lassen dürfte. Der Kurs der Yahoo-Aktie gab nachbörslich etwa ein Prozent nach.
Der US-Internetkonzern wies am Dienstagabend nach US-Börsenschluss einen Nettogewinn von rund 540 Millionen Dollar für das erste Vierteljahr aus, nach gut 140 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Yahoo profitierte dabei besonders von seiner Beteiligung am chinesischen Internet-Unternehmen Alibaba.com. Abzüglich der Zahlungen an Werbe-Partner legte der Bruttoumsatz um 14 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar zu.
Vor Sonderposten verdiente der Konzern damit elf Cent pro Aktie. Analysten hatten bloß mit neun Cent gerechnet. Das sind zwar gute Werte, doch Yahoo-Konkurrent Google hatte vergangene Woche deutlich bessere Zahlen vorgelegt.
An der Höhe von Microsofts 43 Milliarden Dollar schwerer Übernahmeofferte wird sich nach Ansicht von Analysten damit wohl nichts ändern. Personen, die in Microsofts Einschätzung der Yahoo-Zahlen eingeweiht waren, bestätigten dies.
Der Software-Riese sehe in der Tatsache, dass Yahoo nicht an seiner im Januar ausgegebenen Umsatzprognose gerüttelt habe, ein Indiz dafür, dass sich der Wert der Firma nicht verändert habe, sagten sie.
Yahoos Finanzchef Blake Jorgensen bekräftigte hingegen, er halte das Microsoft-Gebot für zu niedrig - was soll er auch sonst sagen. Zugleich erfuhr Reuters von mit der Angelegenheit vertrauten Personen, dass Yahoo weiterhin separate Gespräche mit News Corp und Time Warner führe.
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