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Beryllium-Anlage in Ust-Kamenogorsk geschlossen

Moskau (dpa) — Die Kernbrennstofffabrik in der ostkasachischen Großstadt Ust-Kamenogorsk, deren Bevölkerung letzte Woche nach einer Explosion im Werk nur knapp einer Giftgaskatastrophe entgangen war, wird geschlossen. Wie die Moskauer „Iswestija“ am Mittwoch außerdem berichtete, war das Gebiet Ust-Kamenogorsk zur ökologischen Notstandszone erklärt worden.

Nach Angaben der sowjetischen Presseagentur 'Nowosti‘ waren nach der Explosion die Grenzwerte für das hochgiftige Element Beryllium bis zum 60fachen überschritten worden. Laut 'Nowosti‘ erklärte der Vorsitzende des Gebietskomitees für Umweltschutz, Rischat Adamow, nach der Explosion sei die Luft in der Stadt sechs Stunden verseucht gewesen. Der in der Sowjetunion zulässige Beryllium-Grenzwert von einem Tausendstel Milligramm pro Kubikmeter sei an einigen Stellen um das 60fache überstiegen worden. Nach jüngsten Messungen sei in der Luft kein Beryllium mehr festzustellen. Bodenproben hätten ergeben, daß „lediglich in einem relativ kleinen Bezirk“ eine Gefährdung bestehe. Aus Moskau angereiste Ärzte hätten zudem bestätigt, daß die Dosis, die die Bewohner aufgenommen haben, keine „wesentlichen Auswirkungen“ auf deren Gesundheit zeitigen werde. Nur durch plötzlich aufkommende Winde ist es nach dem Unglück zu keiner Umweltkatastrophe gekommen.

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