: Berufsbildungsbericht vorgelegt
Bonn (ap) - Zu Beginn dieses Jahres wareen noch immer rund 30.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das geht aus dem am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Berufsbildungsbericht 1987 hervor. Wie der neue Bundesbildungsministers Jürgen Möllemann (FDP) vor Journalisten erklärte, haben von den insgesamt 731.000 Bewerbern zu Beginn des neuen Lehrjahres am 1. Oktober 1986 rund 94 Prozent einen Ausbildungsplatz angetreten. Für dieses Jahr wird die Nachfrage von Jugendlichen nach Ausbildungsplätzen auf etwa 700.000 geschätzt. Zuwenig Ausbildungsplätze gibt es vor allem für junge Frauen in Büroberufen. Ein Lehrstellenüberangebot besteht dagegen im gewerblich–technischen Bereich, besonders bei den Metall–, Ernährungs– sowie Bau– und Baunebenberufen. Die Zahl der Bewerber, die direkt nach ihrem Schulabgang einen Ausbildungsplatz suchen, ging im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent zurück, die Zahl der sogenannten Altbewerber, deren Schulabgang schon mindestens ein Jahr zurückliegt, stieg um 1,7 Prozent. Der SPD–Bildungspolitiker Eckart Kuhlwein warf Möllemann eine zu optimistische Einstellung vor: „Der neue Mann steht mit leeren Händen da und verweist lediglich auf den Nachfragerückgang. Das aber hilft den Jugendlichen nicht, die noch immer auf der Straße stehen.“
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